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Solche Dinge wurden von den abgesandten Hofbeamten verübt. Jene wunderbaren Menschen aber gaben, im Vertrauen auf den erhaltenen Schutz, sich alle Mühe, beschieden daher einige Bischöfe zu dem Könige, hintergingen Andere durch ihre Schreiben und erdichteten Beschuldigungen, damit die Einen die Gegenwart des Constantius fürchten, die Andern aber aus Furcht vor den Gesandten und den auf erdichtete Verleumdung gestützten Drohungen ihre richtige und fromme Ansicht ändern möchten. So nun zwang der König eine so große Anzahl von Bischöfen, theils durch Drohungen, theils durch Versprechungen, zu sagen: Wir haben mit Athanasius keine Kirchengemeinschaft mehr. Denn diejenigen, welche zu ihm kamen, wurden nicht eher vorgelassen, und es wurde ihnen überhaupt keine Freiheit gestattet, oder aus ihrer Wohnung zu gehen erlaubt, ehe sie entweder unterschrieben hatten, oder, wenn sie dieses zu thun sich weigerten, verbannt worden waren. Dieses aber that er darum, weil er sah, daß die Ketzerei von Allen gehaßt werde; weßwegen er auch so Viele nöthigte, sich den Wenigen beizählen zu lassen. Und er bemühte sich einen Haufen Namen zusammen zu bringen, theils aus Neid gegen den Bischof, theils um der arianischen Gottlosigkeit, deren Beschützer er war, einen Schein von Ansehen zu verschaffen, in dem Wahne, daß er, wie die Menschen, so auch die Wahrheit stürzen könne, indem er nicht wußte, noch gelesen hatte, daß die Sadducäer und Herodianer, S. 52 obgleich sie die Pharisäer auf ihre Seite gebracht hatten, doch die Wahrheit nicht zu verbergen vermochten; denn sie kommt auf diese Weise nur desto heller an den Tag. Diese aber sind, obschon sie schreien:1 „Wir haben keinen König, als den Kaiser,“ und das Urtheil des Pilatus haben, nichts desto weniger verlassen, und erwarten, daß sie, wenn sie ihren Beschirmer sterben sehen, mit aller Schande, wie jenes Rebhuhn2, beinahe entblößt seyn werden.
