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Wann also kann dieser, der so beschaffen ist, und an solchen Menschen sein Vergnügen findet, etwas Gerechtes oder Vernünftiges denken? ein Mensch, gefesselt an die Schlechtigkeit seiner Umgebung, und zwar einer solchen, die aus Zauberern besteht, welche in der That ein mit den Füssen zertretenes Gehirn haben. Denn darum schreibt er und bereut, was er schreibt; darum wird er, sobald er seine Meinung ändert, aufgebracht, bricht dann wieder in Weheklagen aus, und beweiset, da er nicht weiß, was er thun soll, daß seine Seele keinen Verstand hat. Daher möchte man ihn bei dieser Beschaffenheit vielmehr mit Recht bedauern, daß er bei dem Ansehen und dem Namen eines Freien ein Sklave solcher Menschen ist, welche ihn zu ihrer Freude an der Gottlosigkeit hinreißen. Es ist gewiß unverständig und leichtsinnig, wie die Schrift sagt1, daß er sich, während er Andern schmeicheln wollte, selbst dem zukünftigen Gerichte zur Verdammung und dem Feuer zur Verzehrung S. 93 Preis gegeben hat; da er bereits Alles thut, was jene wollen, und ihnen die Macht gibt, den Bischöfen nachzustellen, nebst der Gewalt über die Kirchen. Denn sieh! auch jetzt hat er die Kirchen in Alexandrien wieder verwirrt, so wie jene in Aegypten und ganz Libyen, und öffentlich den Befehl ergehen lassen, die Bischöfe, welche der katholischen Kirche und dem frommen Glauben anhängen, aus den Kirchen zu vertreiben, und diese sämmtlich den arianisch Gesinnten zu übergeben. Dieses zu thun hat der Feldherr bereits angefangen; Bischöfe sind gebunden, Priester und Mönche in eiserne Fesseln geschlagen, und nachdem sie fast bis zum Tode geschlagen worden waren, verbannt worden. Ueberall ist Alles in Verwirrung; ganz Aegypten und Libyen schwebt in Gefahr, weil die Völker über diesen gesetzwidrigen Befehl aufgebracht sind und die Vorbereitung des Antichristus sehen, weil sie sehen, daß ihr Eigenthum von jenen geraubt und den Ketzern ausgeliefert ist.
Das. VI, 21. ↩
