13.
[Forts. v. S. 97 ] Warum sollte es denn für Gott schwer sein, zum Tode und ebenso in den tiefen Schacht des Herzens zu gelangen und dort den erstorbenen Adam wieder zu erwecken? In der sichtbaren Welt gibt es Häuser und Stätten, wo die Menschen wohnen, und es gibt solche, wo wilde Tiere, Löwen oder Drachen und andere giftige Ungeheuer [hausen]. Die Sonne, die doch ein Geschöpf ist, geht allenthalben durch die Fenster und Türen, in die Löwenhöhlen und in die Schlangenlöcher hinein und geht wieder heraus, ohne etwas zu erleiden. Um wieviel mehr geht der Gott und Herr aller Dinge in die Schlupfwinkel, in die Wohnungen und in die Seelen ein, wo der Tod sein Zelt aufgeschlagen, und befreit dort, ohne vom Tode etwas zu erleiden, den Adam. Der Regen, der vom Himmel kommt, fällt „auf die Niederungen, nämlich die Erde“1, befeuchtet und belebt da die ausgetrockneten Wurzeln und erzeugt dort neues Wachstum.
εἰς τὰ κατώτερα μέρη τῆς γῆς [eis ta katōtera merē tēs gēs]: Eph. 4, 9. Der Ausdruck ist Ps. 62, 10 [hebr. Ps. 63, 10] entnommen. Preuschen a. a. O. unter κάτω [katō], Kol. 595. ↩
