8.
[Forts. v. S. 209 ] Denn die Träne, die wirklich „aus großer Bedrängnis und Herzensbeklemmung“1 fließt, ist in Verbindung mit Wahrheitserkenntnis und Liebesfeuer eine Seelenspeise, bereitet aus dem Himmelsbrot, an dem nach dem Zeugnis des Heilands selbst hervorragenden Anteil Maria erhielt, als sie zu den Füßen des Herrn saß und weinte. Denn er sagt: „Maria hat das beste Teil sich ausgewählt, das ihr nicht wird genommen werden“2. O welch kostbare Perlen, als die seligen Tränen flossen! Welch williges und folgsames Gehör! Welch ein Mut und weiser Sinn! O brennende Liebe vom Geiste des Herrn, die mächtig zum makellosen Bräutigam treibt! O Sehnsuchtsstachel der Seele nach dem Gott-Logos! Welch innige Gemeinschaft zwischen Braut und dem himmlischen Bräutigam!
