9.
Ahme diese (Maria) nach, wie ein Kind ahme sie nach und schaue auf nichts anderes mehr als einzig auf den, der gesagt hat: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu bringen, und was will ich anders, als daß es brenne?“1. Es ist dies ein Geistesfeuer, das die Herzen wieder belebt. Deshalb erleuchtet das immaterielle, göttliche Feuer die Seelen und pflegt sie zu „erproben wie lauteres Gold im Feuerofen“2. Das Böse aber verzehrt es wie Dornen und Stoppeln. Denn „unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“3, „in Feuerflammen bestraft er die, die ihn nicht kennen und seinem S. 210 Evangelium nicht gehorchen“4. Dieses Feuer wirkte in den Aposteln, als sie mit feurigen Zungen redeten5. Dieses Feuer hat in der Stimme Paulus umleuchtet, seinen Geist erleuchtet, seinen Gesichtssinn aber geblendet6. Denn nicht außerhalb des Fleisches schaute er die Kraft jenes Lichtes. Dieses Feuer erschien Moses im Dornbusch7. Dieses Feuer hat in Gestalt eines Wagens Elias von der Erde weggenommen8. Nach der Kraft dieses Feuers verlangte der selige David, da er sprach: „Prüfe mich, o Herr, und erprobe mich; erforsche im Feuer meine Nieren und mein Herz“9.
