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Es lebte ein Mann namens Faustus, nach Herkunft Afrikaner, nach Geburtsort Milevitaner, im sprachlichen Ausdruck angenehm, im Denken wendig, nach Religion Manichäer und somit in gottlosem Irrglauben von der Wahrheit abgekommen.
Ich kannte den Mann persönlich, so wie ich ihn in den Büchern meiner „Bekenntnisse“ in Erinnerung gerufen habe (cf. conf. V 6,10-7,13).
Dieser veröffentlichte eine Schrift gegen den rechten christlichen Glauben und die katholische Wahrheit. Nachdem sie uns in die Hände gelangt und von unseren Freunden gelesen worden war, wünschten sie dringend und forderten uns unter Berufung auf die Liebe, in der wir ihnen dienen, auf, dass wir ihm darauf antworteten. Diese Aufgabe will ich nun im Namen und mit der Hilfe unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus angehen, damit alle, die das lesen werden, erkennen, wie wertlos ein scharfer Verstand und eine geschliffene Zunge sind, wenn des Menschen Schritte nicht vom Herrn gelenkt werden (cf. Ps. 36,23).
Diese Lenkung ist durch die im Verborgenen wirkende Gerechtigkeit des göttlichen Erbarmens auch vielen Bedächtigeren und Unbegabteren gewährt worden, während viele äusserst scharfdenkende und redegewandte Menschen, von der Hilfe Gottes im Stich gelassen, zwar schnell und beharrlich dahinrennen, doch nur um vom Weg der Wahrheit umso weiter abzuirren. Ich erachte es aber als zweckmässig, seine Worte unter seinem Namen, meine Antwort aber unter dem meinigen wiederzugeben.
