3.
Wenn ihr daher künftig auf eurer Suche nach Schriftstellen, die unserem Glauben Schaden zufügen könnten, wiederum fündig werdet, denkt daran, sie uns erst dann entgegenzuhalten, wenn ihr klar erkannt habt, dass sie sich nicht gegen euch selbst richten (cf. 31,1)! Da ist zum Beispiel jene Geschichte, die ihr von Petrus zu erzählen pflegt, wie dieser einmal eine Schale vom Himmel herabschweben sah, in der sich alle Arten von Vierfüsslern sowie Kriechtiere befanden, und wie er dann, fast betäubt und voller Staunen eine Stimme hörte, die zu ihm sagte (Apg. 10,13): Petrus, alles was du in der Schale siehst, schlachte und iss es! Darauf habe jener geantwortet (ibid. 14): Herr, etwas Gemeines und Unreines werde ich nicht anrühren. Und zum zweiten Mal habe sich die Stimme an ihn gerichtet (ibid. 15): Was ich geheiligt habe, das nenne du nicht unrein! Zwar könnte es scheinen, dass hier mit dem Mittel der Allegorie noch auf etwas ganz anderes hingewiesen wird als auf die Gleichwertigkeit der Speisen; da nun aber eurer Meinung nach diese Stelle (Apg. 10,13 ff.) auch (?) wörtlich zu verstehen ist, sollte euch im Sinne der Vision des Petrus unterschiedslos sämtliches Grossgetier, und auch Vipern und Wasserschlangen und sämtliches kriechende Kleingetier zur Nahrung dienen. Denn nur so werdet ihr glaubhaft machen, dass ihr in Tat und Wahrheit auf die Stimme hört, die Petrus gehört haben soll. Und doch solltet ihr gleichzeitig in Erinnerung behalten, dass Moses und die Propheten eben dafür bestraft worden sind, weil sie vieles von dem für unrein hielten, was Gott gemäss der Aussage jener Stimme geheiligt hat.
