1. Einleitung.
S. 194 Im fünften Kampfe müssen wir die Stacheln der nagenden Betrübniß abstumpfen. Wenn nämlich diese Gemüthsstimmung hier und da durch einzelne Angriffe und durch unsichere und mannigfaltige Zufälle Gelegenheit gefunden hat, von unserm Geiste Besitz zu nehmen, so verschließt sie uns jeden Augenblick jeglichen Einblick in die Betrachtung göttlicher Dinge, verdrängt die Seele aus jeglichem Zustande der Reinheit, schwächt sie gänzlich und drückt sie darnieder. Sie gestattet nicht, daß das Gebet die Seele mit der gewohnten inneren Heiterkeit erfülle, sie läßt nicht das Heilmittel frommer Lesung anwenden, duldet nicht, daß der Ordensmann ruhig und mild gegen seine Mitbrüder auftritt, und macht ihn bei allen pflichtschuldigen Arbeiten und religiösen Übungen ungeduldig und mürrisch. Sie vereitelt jeden heilsamen Rath, untergräbt die innere Standhaftigkeit und macht den Geist gleichsam wahnsinnig und trunken, bricht ihn und stürzt ihn in sträfliche Verzweiflung.
