4. Von der Quelle der Betrübniß.
[Forts. v. S. 196 ] Zuweilen pflegt die Betrübniß aus der vorausgehenden Sünde des Zornes zu folgen oder aus der Begierde nach einem verfehlten Gewinne zu entstehen, wenn man sich in der Hoffnung, die man sich auf diese und jene Dinge gemacht hatte, getäuscht sieht. Zuweilen aber werden wir, ohne daß solche Ursachen vorhanden sind, durch die wir uns in dieses Verderben zu stürzen veranlaßt würden, durch Anreizung des schlauen bösen Feindes plötzlich von einem solchen Kummer befallen, daß wir nicht einmal die Ankunft unserer liebsten Freunde und nächsten Verwandten mit der gewohnten Freundlichkeit entgegennehmen können und Alles, was sie in einer angemessenen Unterhaltung reden, für ungelegen und überflüssig halten. Ja nicht einmal einer freundlichen Antwort würdigen wir sie: so sehr nimmt die Galle der Bitterkeit alle Winkel unseres Herzens ein.
