[Vorwort]
Wieder ein Sehnsuchtsbrief an die alte Heimat. In Haemona, dem heutigen Laibach, hatte Hieronymus Bekanntschaft gemacht mit einem Konvente frommer Nonnen und mit dem Mönch Antonius, dem Empfänger des nächsten Briefes. Er beklagt sich bitter darüber, daß kein Lebenszeichen aus Haemona zu ihm dringt. Obwohl Sünder, verdiene er doch nicht, mit Verachtung gestraft zu werden. Das Gericht stehe bei Gott, aber nicht in den Flüsterecken der Verleumder. Offensichtlich sind die gegen ihn von der „Iberischen Schlange“ 1 verbreiteten Gerüchte auch nach Haemona gedrungen. Dort scheinen sie Glauben gefunden zu haben, was ihn aufs tiefste S. 31 kränkt. Wie die Einleitung zeigt, stammt der Brief aus den Tagen des Wüstenaufenthaltes, in dessen Anfang er zu verlegen sein dürfte (375/176).
Vgl. ep. 6, 2 ad Julianum. ↩
