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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 16

Zweiter Artikel. Der Satz ist richtig: Der Mensch ist Gott.

a) Er ist falsch. Denn: I. Der Name „Gott“ ist unmittelbar, weshalb Sap. 13. die Götzendiener getadelt werben, daß sie den „unmittelbaren Namen Gottes Steinen
und Hölzern gegeben haben.“ Also darf dieser Name „Gott“ nicht ausgesagt
werden von einem Menschen. II. Was vom Prädikate ausgesagt wird, das wird auch ausgesagt
vom Subjekte. Dieser Satz ist aber richtig: „Gott ist Vater“ oder „Gott
ist die Dreieinigkeit.“ Also würde, wenn es richtig wäre zu sagen: Ein
Mensch ist Gott, es auch wahr sein zu sagen: Ein Mensch ist der Vater, oder
ein Mensch ist die Dreieinigkeit; was Alles unzulässig erscheint. III. Ps. 80. heißt es: „Es soll bei dir nicht sein ein neuer Gott.“ Der Mensch aber ist etwas Neues, denn Christus war nicht immer Mensch. Also ist es falsch zu sagen: „Der Mensch ist Gott.“ Auf der anderen Seite sagt Paulus (Röm. 9.): „Aus denen Christus ist dem Fleische nach, der da ist über Alles Gott gepriesen in Ewigkeit.“ Christus dem Fleische nach aber ist Mensch. Also „ist der Mensch Gott“.

b) Ich antworte; vorausgesetzt den Unterschied in den zwei Naturen und die Einheit in der Person, ist der Satz: „Der Mensch ist Gott“, ebenso wahr und richtig, wie jener andere: „Gott ist Mensch“. Denn dieser Name „Mensch“ kann stehen für jedes einzelne Fürsichbestehen der menschlichen Natur und so kann er stehen für die Person des Sohnes Gottes, welche ist ein einzelnes Fürsichbestehen, eine hypostasis der menschlichen Natur. Nun wird von der Person des Sohnes Gottes wahrhaft und eigentlich ausgesagt dieser Name „Gott“. Also ist es wahr zu sagen: „Der Mensch ist Gott“.

c) I. Die Götzendiener teilten Hölzern und Steinen den Namen der Gottheit zu, insoweit diese Dinge in ihrer Natur betrachtet werden; weil sie meinten, es sei darin etwas von der Gottheit. Wir aber geben Christo nicht den Namen „Gott“, als ob die menschliche Natur in Ihm Gott wäre, sondern wegen der ewigen Person, welche zugleich die Person ist, in der die menschliche Natur fürsichbesteht. II. „Vater“ wird ausgesagt von diesem Namen „Gott“, insoweit
dieser Name „Gott“ steht für die Person. So aber wird „Gott“ nicht
ausgesagt vom Sohne; denn der Sohn ist nicht der Vater. Also wird
dieser Name „Vater“ nicht ausgesagt von diesem Namen „Mensch“, von
dem ausgesagt wird „Gott“; insoweit „Gott“ steht für die Person des
Sohnes. III. Die menschliche Natur in Christo ist wohl etwas Neues; nicht
aber die Person, in welcher diese Natur fürsichbesteht, ist etwas Neues,
sondern besteht von Ewigkeit. Und weil wir im genannten Satze „Gott“
nicht aussagen auf Grund der menschlichen Natur, sondern auf Grund der
Person; so folgt nicht, daß wir einen neuen Gott annehmen. Das würde
folgen, wenn hier „Mensch“ eine menschliche Person bedeutete, wie bei
jenen, die zwei Personen annehmen.

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