8.
Von derselben Person, die nicht sehr vollkommen war, weiß ich auch, daß sie viele Jahre lang jedesmal, wenn sie kommunizierte, ihren Glauben dadurch zu stärken suchte, daß sie sich vorstellte, als sähe sie wirklich mit leiblichen Augen den Herrn in ihre Wohnung einkehren. Angeregt durch den Glauben, der Herr kehre wahrhaft in ihre arme Wohnung ein, machte sie sich von allen Dingen los und suchte mit ihm in diese einzutreten. Zugleich befliß sie sich, ihre Sinne zu sammeln, damit sie alle ein so großes Gut erkennen, will sagen, ihre Seele an der Erkenntnis dieses Gutes nicht hindern möchten. Auch stellte sie sich vor, sie sitze mit Magdalena zu den Füßen Jesu; sie weinte mit ihm und verhielt sich geradeso, als ob sie den Herrn mit leiblichen Augen im Hause des Pharisäers schaute. Fühlte sie auch keine Andacht, so sagte ihr doch der Glaube, der Herr sei ihr gegenwärtig.
