11.
Wahrlich, wir wissen nicht, was wir wollen, wenn wir ihn unverhüllt zu schauen begehren, und sehen nicht ein, wie weit besser seine Weisheit für uns gesorgt hat, da er sich jenen offenbart, von denen er weiß, daß sie aus seiner Gegenwart Nutzen ziehen. Denn sehen ihn diese auch nicht mit leiblichen Augen, so gibt er sich doch auf mannigfache Weise ihrer Seele durch tiefempfundene innerliche Gefühle und verschiedene andere Wirkungen zu erkennen. Bleibt darum gerne bei ihm und versäumt nicht eine so gute Gelegenheit, vertraulich mit ihm zu verkehren, wie sie euch in der Stunde nach dem Empfang der Kommunion geboten ist! Befiehlt euch, meine Schwestern, der Gehorsam etwas anderes, so befleißigt euch wenigstens, euere Seele beim Herrn zu lassen! Denn wenn ihr gleich nach der Kommunion euere Gedanken anderswohin wendet und den unbeachtet laßt, der in euch ist, wie soll er sich euch dann zu erkennen geben? Die Zeit nach der Kommunion ist kostbar; da will unser Lehrer uns unterweisen. Hören wir ihn also an! Küssen wir ihm zum Dank die Füße und bitten wir ihn, daß er nimmer von uns weiche!
