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1. Aus Ärger über die hohe Wertschätzung dieser Dinge scheinen mir einige mit Recht einen solchen Widerwillen gegen die Salben zu haben, die das männliche Wesen verweichlichen, daß sie auch die Verfertiger von Salben, die Salbenköche, aus den wohlgeordneten Staaten vertrieben und ebenso auch die Färber bunter Wollstoffe vertrieben; denn es ist nicht billig, daß verfälschte Kleider und Salben in den Staat der Wahrheit hineinkommen.1
2. Und es tut auch gar sehr not, daß die Männer bei uns nicht nach Salben, sondern nach Rechtschaffenheit duften;2 das Weib aber soll nach Christus duften, der königlichen Salbe, nicht nach wohlriechenden Streupulvern und Salben; immer aber soll sie mit der ambrosischen Salbe der Keuschheit bestrichen sein und sich an dem heiligen Öle, dem Geiste, freuen.
3. Diesen Geist, ein Salböl voll Wohlgeruch, bereitet Christus den Menschen, die seine Jünger sind, indem er die Salbe aus den himmlischen Gewürzen zusammenfügt. Mit dieser S. a75 Salbe wird auch der Herr selbst gesalbt, wie durch David verkündigt ist: „Deshalb salbte dich Gott, dein Gott, mit Freudenöl mehr als deine Genossen; der Duft von Myrrhe und Aloe und Kassia strömt aus deinen Gewändern.“3
