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Werke Ephräm der Syrer (306-373) Das Leben des heiligen Ephraem des Syrers (Vita) Das Leben des heiligen Ephraem des Syrers (Vita) (BKV)
Version 1

18.

Da Ephraem erkannte, welche Neigung die Edessener für Musik hatten, so errichtete und ordnete er, um sie von ihren gottlosen Gesängen und Tänzen, die sonst ihre S. 27 Jungfrauen ausführten, zurückzurufen, Chöre aus den Jungfrauen und lehrete sie Hymnen und Loblieder singen, und er dichtete Hymnen für sie voll weiser, erhabner und geistiger Sprüche, Hymnen über die Geburt Christi, über seine Taufe, über seine Fasten und seinen Aufenthalt in der Wüste, ferner über sein Leiden und Auferstehn und seine Himmelfahrt; noch andre Hymnen über die Märtyrer, die Busse, über die Verstorbenen dichtete er. An allen Festtagen versammelte sich dieser Chor in den Kirchen, an Sonntagen und Gedächtnisstagen der Märtyrer. Und der heilige Ephraem stand mitten unter den Sängern, wie ein Vater, wie der Citharöde des heiligen Geistes, und lehrete sie dann die Modulationen im Gesange, bis die ganze Stadt sich vor ihm versammelt hatte. Auf diese Weise vernichtete und zerstreuete er die Partei des Feindes.1 — Wer staunt nicht, meine Freunde, und wen erfüllt nicht ganz die Gluth des Glaubens, wenn er den Athleten des Gesalbten mitten unter Chören von Jungfrauen stehen sieht, die da mit Leidenschaft singen Loblieder, Hymnen und Preislieder; es gleichen aber seine Hymnen (des h. Ephr.) den heiligen Gesängen der Engel, und bezaubern die Sinne der Menschen durch ihre Lieblichkeit. Zahllos sind die Hymnen und Sermonen des heiligen Ephraem's. Gleichwie aber Gott dem Noah befahl eine Arche zu bauen, in der das Lebendige vor der Sündfluth Schutz haben sollte: so gab er den Gläubigen die Hymnen des heiligen Ephraem als einen Zufluchtsort gleichwie in einer Fluth, die alle Secten verschlingen soll. Sein Ruf drang über den ganzen Erdkreis, und er erfüllte die ganze Welt mit seinen göttlichen Lehren. Und wie Adaeus zu seiner Zeit der Apostel Edessa's war, so vernichtete der S. 28 heilige[n] Ephraem den Bardeson und brachte die Schüler dieses Gottlosen wieder auf den Weg der Wahrheit. — Einst trat auch Ephraem vor das Volk und sprach: „Nicht auf die Sieben wollen wir uns stützen, an die Bardeson glaubt. Verflucht ist der, welcher spricht, wie er spricht: “Von ihnen kommt Regen und Feuchtigkeit„; verflucht, welcher spricht, wie er spricht: “Von ihnen kommt auch der Thau„; verdammt, der da spricht, wie er spricht: “Von ihnen her ist Schnee und Eis„; verdammt, wer spricht, wie er spricht: “Von ihnen kommt Samen zu säen den Arbeitern„; verdammt ist, der da spricht, wie er bekennt: “Von ihnen her kommen die Früchte den Landleuten„; verdammt, der bekennt, wie er bekennt: “Von ihnen her ist Hungersnoth oder Sättigung„; verdammt, der da bekennt, wie er bekennt: “Von ihnen kommt Sommer oder Winter.„ Verflucht ist, Mann oder Weib, die Solches bekennen; verflucht die Hoffnung, die auf die Sieben ihren Glauben setzt; verflucht, wer den wahren Glauben des Herrn verlässt und den Sieben Macht zutheilt und seinen Glauben auf sie setzt. Verflucht ist, der da lies't in den heiligen Büchern und ist doch gegen sie; verflucht, der da lies't in den Propheten und verachtet doch die Worte der Propheten; verflucht, der da lies't in den Aposteln und ist doch gegen ihre Worte. Selig bis[t] du, gläubige Kirche! denn der König und der Sohn des Könige wohnt in dir. Deine Grundfesten wanken nicht; denn der Herr ist dein Hüter geworden, und die Wölfe können dich nicht zerreissen, die Schlangen dich nicht stechen, die Jungen der Nattern. Gross ist deine Macht und glänzend! Tochter der Völker, wie schön bis[t] du!“ —


  1. Sozom. lib. 3, c. 16 und Theodoret hist. eccl. lib. 4, c. 29 berichten, wie Bardeson und sein Sohn Harmon, die von dem wahren Glauben abgefallen waren, die Edessener durch ihre Gedichte bezauberten und zum Irrglauben verführten. Bardeson und Harmon sind die ältesten uns bekannten syrischen Hymnendichter, die schon in allen den Metren dichteten, deren sich Ephraem später bediente. Vergl. Hahn, de Bardesane, Syrorum primo hymnologo. ↩

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  • Das Leben des heiligen Ephraem des Syrers (Vita)
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