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Werke Ephräm der Syrer (306-373) Das Leben des heiligen Ephraem des Syrers (Vita) Das Leben des heiligen Ephraem des Syrers (Vita) (BKV)
Version 1

23.

In dieser Zeit brach in Edessa eine grosse Hungersnoth 1 aus. Als nun der h. Ephraem von der Noth der Armen hörte, schmerzte es ihm sehr; er ertrug es nicht in seiner Zelle, sondern gab sich hin um Gottes willen, und ging hinaus, dass er den Armen und Bedrängten ein Helfer sei. Und er ging in die Stadt und bettelte für sie bei den Reichen, indem er sprach: „Wie lange werdet ihr noch vergessen alle Gottesfurcht und Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes? Oder wisset ihr S. 35 nicht, dass Gott euer Reichthum gehört? Schonet doch euer Leben, ihr Unseligen! Seht jetzt ist die Zeit des Gewinnes, jetzt die Zeit, das Himmelreich zu erwerben, jetzt die Zeit, eure Schulden zu tilgen. Sehet, jetzt meine Freunde trachtet nach Barmherzigkeit, Gnade und Vergebung für eure Sünden.“ So und auf eine ähnliche Weise sprach er zu den Reichen. Als nun die Reichen und Vornehmen der Stadt seine Worte vernahmen, kam eine grosse Furcht über sie, und sie wandten sich mit solchen Worten an ihn: „Heiliger Vater, wir haben Niemanden unter den Gläubigen, der im Glauben vertheile, was wir geben und Gott opfern.“ Als das der Heilige hörte, sprach er zu ihnen: „Ich, ich selbst opfere mich Gott für euch.“ Da antworteten und sprachen sie zu ihm alle wie aus Einem Munde: „Wir glauben dir Alle, heiliger Vater.“ Und es begannen die Vornehmen und Reichen der Stadt dem Heiligen mit grosser Freudigkeit und Bereitwilligkeit und mit grossem Eifer ihre Reichthümer darzubringen. Der Heilige aber spendete täglich den Armen und Dürftigen, und er errichtete ein grosses Armenhaus für die Armen und Kranken, für die Dürftigen und Bedrückten; auch für die, welche aus andern Städten und der ganzen Gegend kommen wollten zu dem Heiligen. Und er setzte zuverlässige Männer ein, welche die Kranken und Schwachen bedienen mussten. So herrschte keine Hungersnoth in der Stadt. Als aber dies Jahr vorbei war und das fruchtbare Jahr kam, da ging Jeder zu seinem Orte und seinem Hause zurück. Auch der heilige Ephraem kehrte in seine Zelle zurück, und er pries die Gnade Gottes, und der Herr gab ihm Gnade.


  1. Vergl. Sozom. lib. 3, c. 16. ↩

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