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S. 244 Unendlich ist die Sorge der Vorsehung des Schöpfers und die Erleuchtung in den Einrichtungen seiner Geschöpfe. Denn wem viel gegeben wurde, von Diesem fordert Gott viele Früchte des Guten, und wem wenig, Dieser wird von dem Zusatz des Nutzens gemäß der Zunahme Nutzen erlangen. So ist es von dem Gleichnisse der Talente zu verstehen von dem Zusatze zu den wenigen, den freien Sinn, welchen Gott den Engeln und den Menschen gegeben hat, damit sie Diener des gütigen Willens werden und Prediger seiner Gnaden, um zu säen seine Wohlthaten für alle Geschöpfe durch zustimmenden Willen und durch die frei wählende Gnade. Denn es gibt eine S. 245 Vermehrung der Weisheit und der Stärke und der Größe im Himmel und auf Erden.
Diesen Vorzug des Vorherwissens hat Gott in Eins aufgestellt; damit wer viel erhalten hat, noch mehr liebe, und die vermehrten Güter Gott darbringe; wer aber wenig erhalten hat, auch Dieser fordert von der tiefen Kenntniß Gottes nach Vermögen das Recht des Nutzens. Und hinwiederum ist auch bei Denen, welche schlechte Sitten haben, Verschiedenheit des Bösen, mehr oder weniger. Und welche umkehren, Diese läßt er nicht unberücksichtigt von der Sorge der Liebe, obschon sie auch freiwillig Diener des Bösen geworden sind; denn dadurch zeigt sich die Sorge der Wohlthätigkeit, damit Niemand glaube, daß er nach dem Ansehen der Person die Gnaden an die Geschöpfe vertheile, sondern nach der Würdigkeit.
