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S. 18 Vollendet ist der Vater in der Person und in der Kraft, im Wissen und in der Weisheit, in der Schöpfung und in der Güte, und er hat seine ganze ungezeugte Substanz. Vollkommen ist der Sohn in der Person und in der Kraft, im Wissen und in der Weisheit, in der Schöpfung und im Wohlthun, und er hat auch das ganze anfangslose Sein. Vollkommen ist auch der heilige Geist in der Person und in der Kraft, im Wissen und in der Weisheit, in der Schöpfung und im Wohlthun, und er hat das ganze anfangslose Sein. Eine ist die Natur der Gottheit und der unveränderlichen Substanz, Eine Schöpfung und Eine Güte, Eine Herrlichkeit und Eine Kraft, und es ist nicht von irgendwoher eine Vermehrung oder ein Zuwachs des Ruhmes der anfangslosen Dreifaltigkeit. Denn sie ist die Quelle alles Guten, und von ihr vertheilen sich alle Wohlthaten der Schöpfung auf alle Geschöpfe. Sie ist es, welche gestaltet und ernährt und pflegt durch ihr Wohlthun die Sichtbaren und Unsichtbaren mit dem Geiste und mit wahrem Unterrichte; sie geleitet in ihr Reich und zum Ruhme Diejenigen, welche glauben an sie und die Heiligkeit vollenden in Gottesfurcht mit heiligem Herzen und mit ungeheucheltem Glauben, wie geschrieben steht.1
S. 19 Also haben wir empfangen das Wort des Glaubens, und also habt auch ihr geglaubt an die allerheiligste Dreifaltigkeit, an Gott den Schöpfer und an den erschaffenden Herrn und an die lebengebende Gnade. Sie ist es, welche durch belebendes Licht und durch heilige Liebe zu Erben ihres unbeschreiblichen Reiches macht, welche erinnert an das Andenken an die verheißenen unbeschreiblichen Geschenke, welche aufbewahrt bleiben für die auf sie Hoffenden im Glauben und in der Liebe. Deßhalb drängte die Liebe den Schöpfer der Schöpfung, zu erschaffen alle Geschöpfe, welche sichtbar sind und nicht sichtbar, nicht geschaffen für seine Gottheit, sondern damit sein Ruhm sich zeige, welcher, an den Geschöpfen erkannt, den Unkörperlichen und den Körperlichen sichtbar wurde. Wie er nichts annimmt von den Lebenden, sondern ihnen das Leben gibt, wie nicht das Licht von den Augen, sondern vom Lichte erleuchtet wird und nicht sich selbst sieht, ebenso belebt und erleuchtet der Herr seine Geschöpfe, die vernünftigen und verständigen, und theilt an sie die Gnaden aus, wie er will. Wenn es auch nur Theile der Gnaden sind, so ist es doch Gott, welcher Alles in Allem gelingen macht. Er hat auch als Ehre den Engeln und den Menschen den freien Willen gegeben, daß sie verherrlichen den wohlthätigen Gott, der sie vom Nichts zum Sein brachte und der die Eigenschaften der Frömmigkeit lehrte in den heiligen Büchern, auf daß sie das Böse meiden könnten und das Gute thun und noch größeren Ruhm erlangen könnten.
Darin zeigt sich Gottes Liebe zu uns, daß er wegen uns den Himmel geschaffen hat und die Erde und die Geschöpfe auf ihr, und durch solche Fürsorge hat er geoffenbart die Güte seiner Liebe. Ebenso nahen sich auch die Geschöpfe in wahrer Liebe Gott im Glauben und in der Hoffnung und in der Beobachtung der Gebote, und er gibt Belohnung, auf daß wir in Allem danken für die Wohlthat der Fürsorge und uns S. 20 bekennen und erklären zur Wahrheit und bleiben in der Unterwürfigkeit gegen die Tugend, welche nach dem Willen der Herrlichkeit ist, in der Bedrängniß und in der Ruhe unzertrennlich von der Liebe, die sich auf Gott bezieht, in aller Heiligkeit, im Geiste und im Fleische, sage ich, immerdar. Damit sie nicht mit dem Namen des Schöpfers die Geschöpfe benennen und nicht die Wahrheit verkehren in Falschheit, sondern damit sie immerdar im gesunden, reinen, makellosen Dienste der Liebe in Freundschaft bleiben. Und alle diese Formen des Rechtes und der Gerechtigkeit dauern für den Schöpfer mit Bezug auf die Geschöpfe immerfort.
2Thess 2,12. ↩
