16.
Und Dieses ist offenbar, daß nicht der Ruhm der Familie ruhmreich ist bei Gott, sondern der Adel der Tugend. Denn bei den Armeniern und bei den Persern ist keine erhabener als die Familie der Arsaciden,1 die von Abraham hienieden ihre Abstammung ableiten, ja auch von allen Königsgeschlechtern der Erde gemäß dem untrüglichen Worte des Herrn Aller2. Aber wenn sie nicht sich zum Guten wenden, so werden sie viele Strafen vom Herrn erhalten. Und ihre Diener, welche Gott wohlgefällig geworden sind, werden wie Könige verherrlicht vom Herrn, und sie werden verurtheilt wegen der Sünden und gestraft vom gerechten Gerichte. Und die Könige und Fürsten S. 244 und die Richter, wenn sie gerecht urtheilen nach dem Rechte Gottes und gerecht richten gemäß dem geistigen und leiblichen Theile, sorgen für die Waisen und Wittwen und für alle Beraubten, und unterstützen alle Gefährdeten, sind das Fundament des Guten, welche befestigt haben das Land durch ihre Erfahrung in den Künsten der Liebe des Schöpfers Aller, durch welche das Land gut wird zum Lobe des Ruhmes der Gnaden Gottes und zum Lobe der allmächtigen Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, welchem Ehre, Herrschaft und Ruhm gebührt jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.
Zur Zeit des heiligen Gregorius des Erleuchters hatten die Arsaciden die Herrschaft über Armenien. Nachdem Arsaces der Große, König der Perser und Meder, ein Parther von Geburt, beinahe ganz Asiens sich bemächtigt hatte, gab er den Armeniern im Jahre 149 v. Chr. Geb. seinen Bruder Walarsaces zum Könige, dessen Abkömmlinge Arsaciden genannt wurden und die armenische Königskrone bis zum Jahre 428 n. Chr. trugen. Die Erwähnung des Fürstengeschlechtes der Arsaciden an dieser Stelle könnte als ein Beweis dafür gelten, daß vorliegende Reden jedenfalls bis zum Jahre 428 schon geschrieben waren. Siehe hierüber die Einleitung. ↩
Hierüber schreibt Moses von Chorene bei Lauer, S. 127: „Die heilige Schrift läßt Abraham den 21. Patriarchen von Adam an sein und das Volk der Parther von ihm abstammen; von Diesen ist der tapfere Arschak entsprossen; nach ihm regierte sein Sohn Artasches 26 Jahre; dessen Sohn Arschak, genannt der Große, setzte seinen Bruder Wagharschak zum Könige der Armenier ein.“ ↩
