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Contra Celsum
51.
Μετὰ δὲ ταῦτα ἀποδέχεται τοὺς τὴν ψυχὴν ἢ τὸν νοῦν ἢ τὸ καλούμενον παρ' αὐτοῖς πνευματικὸν ἢ λογικὸν πνεῦμα νοερὸν ἅγιον καὶ μακάριον ἢ ψυχὴν ζῶσαν ἐλπίζοντας ἕξειν αἰώνιον, καὶ σὺν θεῷ αὐτὸ ἔσεσθαι, προσίεται δὲ ὀρθῶς νομιζόμενον καὶ τὸ μὲν περὶ τῶν εὖ βιωσάντων ὡς εὐδαιμονησόντων δόγμα περὶ δὲ τῶν ἀδίκων ὡς πάμπαν αἰωνίοις κακοῖς συσχεθησομένων. Καὶ τεθαύμακά γε τοῦ Κέλσου παρὰ πάντα τὰ λεγόμενα παρ' αὐτῷ τὸ οὕτως ἐπιφερόμενον τοῖς προειρημένοις, ἐν ᾧ φησι· Καὶ τούτου δὲ τοῦ δόγματος μήθ' οὗτοι μήτ' ἄλλος ἀνθρώπων μηδείς ποτε ἀποστῇ. Καὶ ἐχρῆν γε αὐτὸν ὁρᾶν κατὰ Χριστιανῶν γράφοντα, οἷς ἡ πᾶσα ὑπόθεσίς ἐστι τῆς πίστεως ὁ θεὸς καὶ αἱ διὰ τοῦ Χριστοῦ περὶ τῶν δικαίων ἐπαγγελίαι καὶ περὶ τῶν ἀδίκων αἱ περὶ κολάσεως διδασκαλίαι, ὅτι τὸν ἀνατραπέντα Χριστιανὸν ἐκ τοῦ παραδέξασθαι τοὺς κατὰ Χριστιανῶν τοῦ Κέλσου λόγους εἰκός ἐστιν ἀποβαλόντα τὸν λόγον συναποβαλεῖν καὶ τὸ δόγμα, <οὗ>, φησί, μήτε Χριστιανοὶ ἀποσταῖεν μήτε μηδεὶς ἄλλος ἀνθρώπων.
Ἀλλὰ φιλανθρωπότερον οἶμαι Κέλσου Χρύσιππον πεποιηκέναι ἐν τῷ περὶ παθῶν θεραπευτικῷ, βουλόμενον θεραπεῦσαι τὰ πάθη ὡς κατεπείγοντα καὶ ἐνοχλοῦντα τὴν ἀνθρωπίνην ψυχὴν προηγουμένως μὲν τοῖς δοκοῦσιν αὐτῷ ὑγιέσι λόγοις δευτέρως δὲ καὶ τρίτως κἂν τοῖς μὴ ἀρέσκουσι τῶν δογμάτων· «Κἂν γὰρ τρία», φησίν, «ᾖ γένη τῶν ἀγαθῶν, καὶ οὕτω θεραπευτέον τὰ πάθη, οὐ περιεργαζόμενον ἐν τῷ καιρῷ τῆς φλεγμονῆς τῶν παθῶν τὸ προκαταλαβὸν δόγμα τὸν ὑπὸ τοῦ πάθους ἐνοχλούμενον, μή πως τῇ ἀκαίρῳ περὶ τὴν ἀνατροπὴν τῶν προκαταλαβόντων τὴν ψυχὴν δογμάτων σχολῇ ἡ ἐγχωροῦσα θεραπεία παραπόληται». Φησὶ δὲ ὅτι, «Κἂν ἡδονὴ ᾖ τὸ ἀγαθόν, καὶ τοῦτο φρονῇ ὁ ὑπὸ τοῦ πάθους κρατούμενος, οὐδὲν ἧττον αὐτῷ βοηθητέον καὶ παραδεικτέον ὅτι καὶ τοῖς ἡδονὴν τἀγαθὸν καὶ τέλος τιθεμένοις ἀνομολογούμενόν ἐστι πᾶν πάθος».
Ἐχρῆν τοίνυν καὶ τὸν Κέλσον, ἅπαξ παραδέξασθαι λέγοντα τὰ περὶ τῶν εὖ βιωσάντων δόγματα ὡς εὐδαιμονησόντων καὶ περὶ τῶν ἀδίκων ὡς πάμπαν αἰωνίοις κακοῖς συσχεθησομένων, ἀκολούθως ἑαυτῷ ποιεῖν καί, εἰ οἷόν τ' ἦν, μετὰ τὸν φαινόμενον αὐτῷ προηγούμενον λόγον ἐπικατασκευάσαι καὶ διὰ πλειόνων ἀποδεῖξαι ὅτι ἀληθῶς οἱ ἄδικοι πάμπαν αἰωνίοις κακοῖς συσχεθήσονται καὶ οἱ εὖ βιώσαντες εὐδαιμονήσουσι.
Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
51.
Hierauf erkennt Celsus diejenigen an, welche „hoffen“, daß sie „die Seele oder den Geist“ oder das bei ihnen so genannte „pneumatische“ Wesen oder einen vernünftigen, „nur geistig wahrnehmbaren heiligen und seligen Geist oder ein lebende Seele“ „ewig haben werden“, und zwar „in Gemeinschaft mit Gott.“ Er läßt aber als „richtige Ansicht“ auch „die Lehre“ zu, daß diejenigen, welche ein sittlich gutes Leben geführt haben, zur Seligkeit gelangen, die Ungerechten aber durchaus mit ewigen Leiden behaftet sein werden„. Von allem aber, was Celsus sagt, nimmt mich das besonders wunder, was er den erwähnten Worten noch folgen läßt: “Von dieser Lehre mögen weder diese noch ein anderer Mensch jemals abstehen.„ Da er gegen Christen schreibt, für deren Glauben Gott und die durch Christus vermittelten Verheißungen für die Gerechten und seine Lehren von der Bestrafung der Ungerechten unbedingte Voraussetzung bilden, so hätte er sehen müssen, daß ein Christ, der nach Billigung der von Celsus gegen die Christen vorgebrachten Grunde seinen Glauben aufgegeben hat, wahrscheinlich mit dessen Verwerfung auch “die Lehre„ verwerfen würde, [von der ], wie Celsus sagt, “weder die Christen noch irgendein anderer Mensch abstehen dürften".
Viel menschenfreundlicher als Celsus hat, glaub ich, Chrysippos in seiner Schrift „Von der Heilung der Leidenschaften“ gehandelt. Denn da er hier die Menschen von den Leidenschaften, die ihre Seele bedrängen und beunruhigen, heilen s´will, so zieht er zwar an erster Stelle die Gründe heran, welche ihm selbst als richtig erscheinen, verwendet aber an zweiter und dritter Stelle auch solche Lehren, die er nicht billigt. „Denn wenn es“,sagt er, „drei Arten von Gütern gibt, so muß man auch so die Leidenschaften heilen, indem man sich in der Zeit, wo die Leidenschaften entzündet sind, nicht ängstlich um die philosophische Lehre bemüht, welcher S. 793 die von der Leidenschaft gequälte Person anhängt, damit nicht durch die unzeitige Bemühung um die Widerlegung der Lehren, von denen die Seele eingenommen ist, die an sich mögliche Heilung dabei mißglückt.“.„Auch wenn fdie Lust“, sagt er weiter, "als das1 Gut gilt und der von der Leidenschaft beherrschte Mensch dieser Ansicht ist, so muß man ihm nichtsdestoweniger zu Hilfe kommen und dabei zeigen, daß auch von denen, welche die Lust als das2 Gut und Endziel setzen, jede Leidenschaft gemißbilligt wird.
Wenn also Celsus sagt, er habe einmal die Lehre, daß „diejenigen zur Seligkeit gelangen werden, welche ein sittlich gutes Leben geführt haben, die Ungerechten aber durchaus mit ewigen Leiden behaftet sein werden“, als richtig angenommen, so hätte er folgerichtig handeln und zuerst den Beweis, den er für den stärksten hielt, vorbringen und dann, wenn es möglich war, noch andere Beweise beibringen und ausführlich darlegen müssen, daß in Wahrheit „die Ungerechten durchaus mit ewigen Leiden behaftet sein und die Tugendhaften zur Seligkeit gelangen werden“.