21.
Es steht geschrieben. daß bei seinem Leiden von der sechsten bis zur neunten Stunde Finsterniß geherrscht habe. Man nehme auch hierüber das Zeugniß des Propheten, der da sagt: „Es wird dir untergehen die Sonne am Mittage.“ 1 Und wiederum sagt der Prophet Zacharias: „An jenem Tage wird das Licht nicht sein, Kälte und Reif wird sein an demselben Tage, und jener Tag ist bekannt dem Herrn, und er ist weder Tag noch Nacht, und gegen Abend wird das Licht erscheinen.“ 2 Wie konnte Dieß so einleuchtend S. 56 vom Propheten gesagt werden. daß schon damals nicht sowohl etwas Zukünftiges vorhergesagt als etwas Vergangenes erzählt zu werden schien? Und Kälte und Reif sagt er vorher: deßhalb nämlich wärmte sich Petrus am Feuer, weil es kalt war, und zwar litt er die Kälte nicht nur der Witterung, sondern auch des Glaubens wegen. Es heißt dazu. „Und jener Tag ist bekannt dem Herrn, und nicht ist er Tag noch Nacht.“ 3 Was heißt das: weder Tag noch Nacht? Ist das nicht offenbar gesagt von den dem Tage eingemischten Finsternissen und von dem dann wieder zurückgerufenen Lichte? Nicht war jener Tag ein wirklicher Tag, denn er nahm nicht seinen Anfang vom Aufgange der Sonne. Ebenso war er nicht vollständig Nacht, denn nicht nach Vollendung des Tageslaufes trat sie von Anfang in die ihr gewiesene Stelle ein oder führte den Tag zu seinem letzten Ende, sondern das durch die Schandthat der Gottlosen verscheuchte Licht wurde gegen Abend wieder erneuert. Nach der neunten Stunde nämlich wurde die Sonne nach Vertreibung der Finsterniß der Welt wieder sichtbar. Und ebenso legt ein Anderer hievon Zeugniß ab. „Und es wird verfinstert werden das Licht auf der Erde am Tage.“ 4
