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OCTAVIUS
XXXIV.
« Cependant les hommes sont avertis, par les écrits des sages et par les oracles de la poésie, qu'il y a un fleuve de feu et un marais ardent, préparé aux médians pour un supplice éternel. Ces choses ont été sues et par le rapport des démons et par les réponses des prophètes. C'est pourquoi les poètes font jurer Jupiter par les rivages brûlants et par les ténèbres de l'abîme ; car comme il prévoit les supplices qui lui sont préparés à lui et à ses adorateurs, il les redoute et en tremble. Or ces tourments sont éternels. Le feu, comme s'il avait une intelligence, entretient et consume, dévore et nourrit, semblable à ces foudres qui blessent les corps sans les détruire; et comme ces montagnes ardentes qui broient continuellement sans s'éteindre. Ainsi ce bourreau ne se lasse point des tourments de ceux qui souffrent ; mais se nourrit de leurs peines. Or il n'y a que les profanes qui puissent douter que Dieu n'ait raison de châtier les impies, car ce n'est pas un moindre crime de méconnaître son Père et son Maître que de l'offenser. Mais encore que la connaissance d'un Dieu serve à nous obtenir le pardon, comme l'ignorance suffit à nous punir, néanmoins, si on veut faire la comparaison des chrétiens aux infidèles, on trouvera que nous sommes beaucoup meilleurs, quoique nous n'ayons pas tant de juges ; car vous défendez les adultères, mais vous les commettez, au lieu que nous vivons saintement dans nos mariages. Vous punissez les actions, et parmi nous la pensée seule est criminelle. Vous redoutez les hommes, et nous redoutons même notre conscience. Vos prisons sont pleines de criminels, mais ou y trouverez-vous un chrétien, si ce n'est un martyr ou un renégat?
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Dialog Octavius (BKV)
XXXIV.
1. Über den Weltbrand ferner ist es ein verbreiteter Irrtum, wenn man nur schwer oder gar nicht glauben will, daß plötzlich Feuer vom Himmel fallen. 2. Welcher Weltweise zweifelt, wer wüßte es nicht, daß alles, was entsteht, auch vergeht und alles Geschaffene auch wieder zunichte wird, daß auch der Himmel mit allem, was er enthält, ein Ende nehmen wird, wie er einen Anfang gehabt. Daß so die ganze Welt, wenn das süße Quellwasser und das Meerwasser nicht mehr die Sonne, den Mond und die übrigen Gestirne nährt, S. 195 in ein gewaltiges Feuer aufgehen müsse, ist die beständige Ansicht der Stoiker; wenn nämlich die Feuchtigkeit verdunstet sei, gerate diese ganze Welt in Brand. 3. Auch die Epikureer haben über die Verbrennung der Elemente und die Zerstörung der Welt genau die gleiche Ansicht. 4. Platon sagt, daß die Bestandteile der Welt abwechselnd bald überflutet werden, bald in Brand geraten. Wenn er auch erklärt, daß die Welt selbst ewig und unauflöslich geschaffen sei, so fügt er doch hinzu, daß sie für Gott, ihren Werkmeister, allein zerstörbar und vergänglich sei. Darum ist es nicht zu verwundern, wenn diese Weltmasse von dem gelöst wird, der sie zusammengefügt hat. 5. Du siehst, daß die Philosophen das nämliche lehren wie wir, nicht als ob wir ihren Spuren gefolgt wären, sondern weil sie aus den göttlichen Weissagungen der Propheten das Schattenbild einer freilich entstellten Wahrheit übernommen haben.
6. Daher haben auch die berühmtesten Philosophen, zuerst Pythagoras, besonders aber Platon die Wahrheit der Wiedererstehung allerdings entstellt und nur halbrichtig gelehrt. Sie nehmen an, daß nach Lösung der körperlichen Bande nur die Seelen fortdauern und immer wieder in andere neue Körper übergehen. 7. Dazu fügen sie -- noch eine größere Verdrehung der Wahrheit -- die Behauptung, daß die Menschenseelen in Haustiere, Vögel und wilde Tiere zurückkehren. Wahrhaftig eine solche Anschauung ist nicht des Studiums eines Philosophen, sondern des Spottes eines Komikers wert. 8. Doch genügt es für unseren gegenwärtigen Zweck, daß eure Weltweisen auch in dieser Sache einigermaßen mit uns übereinstimmen. 9. Wer S. 196 ist übrigens so töricht und beschränkt, um einen Widerstreit gegen den Satz zu wagen, daß der Mensch von Gott ebenso neu geschaffen werden könne, wie er das erste Mal von Gott geschaffen werden konnte, daß der Mensch nichts sei nach dem Tode und nichts gewesen sei vor seiner, Geburt, also aus nichts wiederhergestellt werden könne, wie er aus nichts entstehen konnte. Im Gegenteil, es ist schwieriger, dem, was noch nicht ist, einen Anfang zu geben, als das, was bereits vorhanden war, wieder ins Dasein zu rufen. 10. Du meinst, es gehe etwas auch für Gott verloren, wenn es unseren schwachen Augen entrückt ist? Jeder Körper, mag er nun zu Staub verdorren oder in Feuchtigkeit sich auflösen oder zu Asche zerfallen oder in Fettdampf sich verflüchtigen, wird bloß uns entzogen, aber für Gott, den Erhalter der Elemente, ist er noch da. Wir fürchten auch nicht, wie ihr glaubt, irgendeinen Verlust durch die Art der Totenbestattung, aber wir üben die altehrwürdige und edlere Sitte der Beerdigung. 11. Schau ferner, wie zu unserem Trost die ganze Natur auf die künftige Auferstehung anspielt. Die Sonne geht unter und wieder auf; die Sterne schwinden und kommen wieder, die Blumen sterben ab und leben wieder auf, die Gesträucher bekommen wieder junges Laub, nachdem sie entblättert waren, und nur aus verwestem Samen keimt neues Leben. So ist's mit dem Körper in der Zeitlichkeit wie mit den Blumen im Winter: sie verbergen frische Lebenskraft hinter scheinbarer Erstarrung. 12. Was verlangst du so ungeduldig, daß er schon bei Winterfrost wiederauflebe und zurückkehre? Wir müssen auch für den Körper den Frühling abwarten. Freilich, ich weiß wohl, daß sehr viele im Bewußtsein ihrer Schuld mehr wünschen als glauben, daß sie nach dem Tode in Nichts zerfallen. Sie möchten eben lieber ganz vernichtet werden, als zu Qualen auferstehen. Ihr Irrtum findet Nahrung durch die Freiheit, welche ihnen in dieser Welt gelassen ist und durch die übergroße Langmut Gottes, dessen Gericht um so gerechter ist, in später es kommt.