Zweiundsiebenzigstes Hauptstück.
Aber es möchte vielleicht scheinen, daß das Wort Aehnlichkeit zu wenig Eigenthümliches in sich habe. Ist dieses, S. 410a23 so frage ich, wie ich Einen dem Andern anders, als durch Aehnlichkeit, gleichstellen kann? Oder ist etwa ähnlich1 seyn nicht dasselbe, was gleich2 seyn ist? Sage ich: Einer; so gibt dieses Veranlassung zu der Vermuthung, daß es nur Eine Person sey. Sage ich: Aehnlich; so liegt darin die Gleichstellung mit einem Nichtverschiedenen. Ich frage, welche Stelle die Gleichheit zwischen der Aehnlichkeit und der Einheit einnehme, und ich möchte wissen, ob sie mehr Sache der Aehnlichkeit, als der Allemheit sey. Bei Unähnlichen findet keine Gleichheit Statt, und bei Einem gibt es keine Aehnlichkeit. Oder worin unterscheiden sich Aehnliche und Gleiche, so daß von Einem wiedei ein Gleicher unterschieden würde? Gleiche sind also nicht unähnlich. Und was können Aehnliche anders seyn, als gleich, da bei Unähnlichen keine Gleichheit Statt findet?
