14. Kap. Widerlegung einer aus l Kor. l, 17 entnommenen Einwendung gegen die Taufe.
In betreff des Apostels selbst greifen sie wieder darauf zurück, daß Paulus gesagt habe: „Christus hat mich nicht gesandt, um zu taufen“1. Als ob durch dieses Argument die Taufe fiele! Warum hat er denn den Kajus und Krispus und das ganze Haus des Stephanus getauft2? Indessen, gesetzt Christus hätte ihn wirklich nicht gesendet, um zu taufen, so hatte er doch den ändern Aposteln vorgeschrieben zu taufen. In Wirklichkeit aber sind die angeführten Worte nur aus Rücksicht auf die Beschaffenheit der damaligen Zeitumstände an die Korinther gerichtet worden, weil sich unter ihnen Spaltungen und Trennungen regten, indem der eine sich für Paulus erklärte, der andere für Apollo. Deswegen sagte der Apostel in seiner Friedensliebe, um nicht den Schein zu haben, als nehme er alles für sich in Anspruch, er sei nicht gesendet worden, um zu taufen, sondern um zu predigen. Denn das Predigen ist das Frühere, das Taufen das Spätere. Daher wurde zuerst gepredigt. Ich sollte aber denken, wer predigen durfte, der durfte auch taufen.
