4.
Augustinus antwortete: Was heisst da fein heraus, du Erbärmlicher! Was heisst da fein heraus, wenn du einerseits sagst, dass du die Patriarchen hassest, weil sie unrein seien, anderseits immer noch die Verunreinigung deines Gottes betrauerst! Immerhin hast du eingeräumt, dass jenen Patriarchen nach der Ankunft des Erlösers Reinigung gewährt und die glückselige Ruhe >geschenkt wurde; euer Gott dagegen liegt auch nach der Ankunft des Erlösers immer noch in der Finsternis, versinkt immer noch in allen Schändlichkeiten, wälzt sich immer noch in allem, was unrein ist. So hatten es also jene Menschen nicht nur im Leben besser als euer Gott, sogar der Tod war für sie ein grösseres Glück. Wo sich aber die Gerechten aufhielten, die aus diesem Leben geschieden waren, bevor Christus im Fleisch erschien, und ob das Leiden Christi auch ihnen eine Besserung ihres Befindens brachte, –ihnen, die nicht nur daran geglaubt hatten, dass er kommen, dass er leiden, dass er auferstehen werde, sondern eben dies, so wie es ihrer Aufgabe entsprach, mit prophetischem Geist vorausgekündet hatten–, diesen Fragen sollte man besser in den heiligen Schriften nachspüren, wenn sich dafür überhaupt eine zuverlässige Spur finden lässt, statt unüberlegten Gedankenspielen irgendwelcher Menschen zu folgen, geschweige denn solcher, die durch die Irrlehren einer so verabscheuungswürdigen Häresie allzu weit von der Wahrheit abirren. Ganz gewiss im Irrtum ist Faustus, wenn er sich unausgesprochen verspricht, dass jemandem nach diesem Leben etwas gewährt werden könnte, wozu er sich die Voraussetzungen in diesem Leben nicht geschaffen hat. Gut wäre es für euch, solange ihr noch hier lebt, eure Irrlehre aufzugeben, die Wahrheit des katholischen Glaubens kennen zu lernen und sie als Richtschnur zu nehmen. Andernfalls wird in weiter Ferne sein, was sich der Ungerechte verspricht, wenn dann einmal Wirklichkeit wird, was Gott dem Ungerechten angedroht hat ( ).
