Kap. 17. Nur von der Gnade des Herrn ist Verzeihung zu erwarten.
Keiner täusche, keiner betrüge sich! Der Herr allein ist es, der Barmherzigkeit üben kann. Verzeihung für die Sünden, die gegen ihn begangen sind, kann er allein spenden, der unsere Sünden getragen, der für uns gelitten, den Gott für unsere Sünden dahingegeben hat1 . Der Mensch kann doch nicht größer sein als Gott2 , und der Knecht kann nicht durch seine Nachsicht das erlassen und vergeben, was in schwerem Frevel gegen den Herrn begangen worden ist. Sonst kommt zu der Schuld des Gefallenen auch noch ein weiteres Vergehen hinzu, wenn er nicht weiß, daß vorhergesagt ist: „Verflucht der Mensch, der seine Hoffnung setzt auf einen Menschen!“3 Den Herrn muß man bitten, den Herrn gilt es durch unsere Genugtuung zu versöhnen, ihn, der erklärt hat, er verleugne den, der ihn verleugne4 , ihn, der das ganze Gericht allein vom Vater S. 108 empfangen hat5 . Wir glauben zwar, daß die Verdienste und die Werke der Märtyrer bei dem Richter sehr viel vermögen, aber erst dann, wenn der Tag des Gerichts gekommen ist, erst dann, wenn nach dem Untergang dieser zeitlichen Welt Christi Volk vor seinem Richterstuhle steht.
