2.
Wenn also der Apostel Petrus, auf den der Herr seine Kirche gründete, 1 die Prophezeiung und die Verheißung des Herrn für seine Zeit als erfüllt hinstellt, 2 wie können wir uns herausnehmen, eine andere Zeit anzusetzen? Wenn die Montanisten uns etwa damit kommen wollen, daß später noch die vier Töchter des S. b144 Philippus weissagten und Agabus 3 als Prophet auftrat, daß ferner bei der Unterscheidung der Geistesgaben nach dem Worte des Apostels unter den Aposteln und Lehrern sich auch Propheten betätigten, 4 ja daß der Apostel Paulus selbst vieles über zukünftige Irrlehren 5 und über das Ende der Zeiten vorausgesagt hat, 6 dann sollen sie wissen, daß wir nicht die Weissagung an sich ablehnen, 7 die durch das Leiden des Herrn besiegelt worden ist. Aber wir wollen nichts mit denen zu tun haben, welche sich bei der Auslegung in Gegensatz stellen zum göttlichen Worte des Alten und Neuen Testamentes.
Matth. 16, 18. ↩
Apg. 2, 16. ↩
Apg. 11, 28; 21, 9 ff. Vgl. Eusebius, Hist. eccles. V 17 (BKV II. Reihe I 243). ↩
1 Kor. 12, 4 ff. ↩
Rom. 16, 17; 2 Thess. 2, 1 ff.; 1 Tim. 4, 1 ff. ↩
1 Thess. 4, 16 ff.; 2 Thess. 1, 6 ff.; 2 Tim. 3, 1 ff. ↩
Für die Montanisten war die Ekstase die Form der Weissagung, in der sich die göttliche Offenbarung in normaler Weise vollzog. ↩
