4.
Diejenigen nun, welche glauben, daß die Juden nach dem Auszuge aus Ägypten dieses Land, welches für uns durch das Leiden und die Auferstehung des Herrn zum Lande der Verheißung geworden ist, in Besitz genommen haben, mögen doch einmal verraten, wieviel denn eigentlich die Juden davon besaßen; das Gebiet von Dan bis Bersabee, 1 das sich knapp 160 Meilen der Länge nach hinzieht. Nicht einmal die mächtigen Könige David und Salomon haben nach dem Zeugnis der Hl. Schrift ein größeres Gebiet beherrscht, wenn man absieht von den Völkern, die, von ihnen besiegt, einen Freundschaftsbund mit ihnen schlossen. Ich will ganz schweigen von den fünf Philisterstädten Gaza, Askalon, Geth, Akkaron und Azoth, auch von den Idumäern, die kaum 75 Meilen nach Süden hin von Jerusalem entfernt wohnen, von den Arabern und Agarenern, die heute Sarazenen heißen, in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt Jerusalem. Ich schäme mich beinahe, die Breite des Landes der Verheißung anzugeben, um nicht den Spott der Heiden herauszufordern. Von Jaffa bis zu unserem Flecken Bethlehem sind es 46 Meilen. Daran schließt sich eine weite Wüste voller barbarischer Bewohner an, auf die das Wort hinweist: „Du wirst wohnen im Angesichte deiner Brüder.“ 2 Sie finden sich auch erwähnt bei dem größten unserer Dichter als die weithin schweifenden Barcäer 3 nach der Stadt Barca, die in der Wüste liegt. Die Afrikaner bezeichnen sie heute mit dem verstümmelten Namen Baricianer. Je nach der Gegend führen sie die verschiedensten Bezeichnungen und dehnen sich von Mauretanien über Afrika, Ägypten, Palästina und Phönizien, Kölesyrien und Osrhoёne, 4 Mesopotamien und Persien bis nach Indien hin aus. Das also, ihr Juden, ist die Länge und S. b341 Breite eures Landes, dessen ihr euch rühmt, mit dem ihr prunkt allenthalben bei denen, die euch nicht kennen. Bei der großen Menge mögt ihr mit eurer Prahlerei Glück haben; ich kenne euch inwendig und auswendig. 5
