8.
Wenn du dich der Verstorbenen annimmst, sei eingedenk deiner Kirche und flehe und bete zu Gott. Töricht und anmaßend zugleich aber ist, die geheiligten Diener der Kirche zusammenzubringen mit der unreinen Gemeinschaft derer, die in teuflische Klage ausbrechen, den Menschen sie schauen zu lassen, die schamlosen, wilden, bluttriefenden, rasenden mit Asche bestreuten Weiber. Wenn diese auch Feinde des Verstorbenen gewesen wären, könnten sie solche Jammerszenen aufführen und ihm Schlimmes zufügen, wie sie es bei seinem Tode taten. Sie haben das Wort des Propheten nicht angenommen, wenn er spricht: „Gehe ein, meine Seele, in deine Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan1.“ Der Herr bezeichnet den Todestag als eine Wohltat, und du jammerst, trauerst und weinst bitterlich. Höre, S. 239 was zu dir der Prophet sagt: „Wehe dem Menschen, der das Böse gut oder das Gute bös nennt2“; denn bös ist das Leben des Sünders und immer vermehrt er die Sünden; gut dagegen ist sein Tod, denn jetzt läßt er ab vom Bösen.
