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Und alle diese Drohungen für die Sünder halten in großer Traurigkeit die Seelen der Sünder in den Wohnungen, welche je nach den Sünden eines Jeden vertheilt und getrennt sind in traurige Orte. Und wie sie in der Erscheinung durch das Geistige die Vergeltung durch das gerechte Gericht, das unauslöschliche Feuer und die äußerste Finsterniß und das Weinen der Augen und das Zähneknirschen sehen, durch solche Furcht sind traurig und betrübt die Seelen der Sünder bis zur allgemeinen Auferstehung, welche durch Christus ist.
Aber wenn Jemand sagt, daß Dieses vor der Erforschung des Gerichtes und der Vergeltung ist, wie verhält es sich dann mit dem Ausspruche des Apostels, daß nämlich ohne uns die Ersten nicht die Vollendung erlangen?1 Und wiederum sagt der S. 192 Prophet: „Hoffet nicht auf die Fürsten, auf die Menschenkinder; denn es zieht aus von ihnen der Geist, und sie kehren dorthin zurück in den Staub, und an diesem Tage werden zu nichte werden alle ihre Pläne.“2
Und wenn die Seelen der Gerechten ohne den Leib nicht erfreut würden, warum hätte der Herr die Verheißungen voraus gegeben, um die Seelen der Reinen zu erfreuen? Er hat auch vorher bestimmt die Drohungen für die Gottlosen und Sünder, um sie zu schrecken und damit sie betrübt trauern. Nach diesem Beispiele ist es zu verstehen, wie der König den Tapferen und Siegern Geschenke verspricht, und Diese wissen bestimmt, daß sie zur passenden Zeit die versprochenen Geschenke erhalten, und freuen sich überaus, bis sie den Ruhm und die Kronen der Seligkeiten erhalten. Ebenso auch die Seelen der Sünder, denen der Tod angedroht ist wegen der Sünden, wie die von den Königen zum Tode Verurtheilten ihre Qualen erwarten und den Tod mit großer Betrübniß und mit Zittern, bis zur Zeit, da sie nach Verdienst als Vergeltung die Strafen und die Leiden der unsterblichen Qualen erhalten, welche sie an Leib und Seele empfangen. Aber was der Apostel sagt, dasselbe sagen auch wir, daß ein Jeder seinen Lohn erhalten wird bei der allgemeinen Auferstehung für Das, was er gethan, sei es Gutes oder Schlechtes. Und man soll nicht hoffen auf die Fürsten, sagt der Prophet; denn es werden losgelöst von der Erde die Stolzen auf ihre Macht, und es wird ausgelöscht der hochmüthige Wille. Aber auf Gott soll man hoffen, sagt er, welcher unsterblich ist und der Herr des Todes und des ewigen Lebens.
