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Obwohl er also so unermeßlich ist an Größe und Ruhm und höher als alles Verständliche und Sichtbare, so erniedrigt er sich doch zu den Geschöpfen, und wird verstanden und erkannt gemäß unserer Kraft und seiner Fürsorge. Auch die Engel, welche viel schneller sind als der Verstand der Menschen, können nicht erreichen einen Theil, wie vermöchten wir Irdische den Ruhm zu erreichen? „Denn Niemand,“ sagt er, „kennt den Vater als der Sohn, und den Sohn und den Geist, außer der Vater.“1
Aber die Fürsorge des gütigen Willens der Liebe Gottes sorgt durch vielerlei Mittel, welche von der anfangslosen Wesenheit und unveränderlichen Ewigkeit sind, für die Geschöpfe, um sie zu nähren und für sie zu sorgen, die allerheiligste Dreifaltigkeit, welche voll ist von allvermögendem Guten. Denn S. 40 sie versammelt durch ihre überschwenglichen Gnaden und durch die belebende, auserwählte Tugend zur seligen Ruhe und krönt mit ewigen und süßen Geschenken. Deßhalb hat der Schöpfer die Heere der Engel und die Menschen mit freiem Willen erschaffen, auf daß sie durch die Auswahl der geistigen Gesetze die Verwandlung erhalten, von dem Wenigen das Viele, von der Verachtung die Ehre, von dem Verderben die Unverderblichkeit, von der Sterblichkeit die Unsterblichkeit der Gottheit in Christo Jesu. Bei ihm ist nicht ein Wechsel der Zeiten und ein Entreißen des Guten, gegeben im Reiche Gottes, damit wir immer in ewiger Seligkeit uns erfreuen an dem Ruhme der allerheiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes in alle Ewigkeit. Amen.
Mt 11,27. ↩
