6.
[Forts. v. S. 334 ] Denn durch seinen Ungehorsam ist der Mensch des schrecklichen Todes der Seele gestorben, Fluch folgte auf Fluch. „Disteln und Dornen wird dir die Erde hervorbringen“1. Und wiederum: „Du wirst die Erde bebauen, aber sie wird dir ihre Früchte nicht geben“2. Dornen und Disteln wuchsen und sproßten im Erdreich seines Herzens. Durch Lug und Trug haben die Feinde seine Herrlichkeit geraubt und ihn mit Schmach umkleidet. Das Licht ward ihm genommen und die Finsternis angezogen. Sie haben seine Seele gemordet, seine Gedanken zerstreut und zerteilt, seinen Geist von der Höhe herabgestürzt, und so ward Israel, d. i. der Mensch, ein Sklave des wahren Pharao. Und sie setzten über ihn die Fronvögte und Zwingherrn, die Geister der Bosheit. Mochte er wollen oder nicht, sie zwangen ihn, seine bösen Werke zu tun und die Lehm- und Ziegelarbeit zu verrichten. Sie hielten ihn auch von den himmlischen Gedanken ab und verführten ihn zu weltlichen, irdischen, schmutzigen und bösen Werken und zu eitlen Reden und Vorstellungen und Gedanken. Herabgestürzt von ihrer Höhe fand die Seele ein menschenfeindliches Reich und grausame Herrscher, die sie zwangen, ihnen die Städte der boshaften Sünden zu bauen.
