12.
[Forts. v. S. 337 ] Sobald die Seele den Ägyptern entflohen ist, kommt die Kraft Gottes, hilft ihr und führt sie zur Wahrheit. Erfährt nun der geistige Pharao, der König der Sündenfinsternis, daß die Seele von ihm abfällt und seiner Herrschaft die Gedanken entreißt, die ehedem in seinem Besitze waren — denn diese bilden sein Vermögen — so meint und hofft der Tyrann, sie werde wiederum zu ihm zurückkehren. Merkt er jedoch, daß die Seele um jeden Preis seiner Gewalt zu entrinnen sucht, so stürmt er nach der Tötung der Erstgeburt und dem Raube der Gedanken noch kühner auf sie los. Er fürchtet nämlich, es werde, falls die Seele völlig entkommt, niemand sich finden, der seinen Willen und sein Werk vollzieht. Er verfolgt sie mit Drangsalen und Versuchungen und unsichtbaren Kämpfen. Da wird sie geprüft, da wird sie erprobt, da zeigt sich ihre Liebe zu dem, der sie aus Ägypten geführt. Denn sie wird ihm überlassen, auf daß sie auf mannigfache Weise geprüft und erprobt werde.
