15.
[Forts. v. S. 339 ] Im Gesetze wurden unvernünftige Tiere als Opfer dargebracht. Wurden sie nicht geschlachtet, so waren sie keine wohlgefälligen Opfergaben. So auch jetzt. Wird die Sünde nicht geschlachtet, so ist die Opfergabe Gott nicht angenehm und kein wahres Opfer. Das Volk kam nach Mara, wo eine Quelle war, der bitteres Wasser entströmte, das man nicht trinken konnte. Deshalb befahl Gott dem unentschlossenen Moses, ein Holz ins bittere Wasser zu werfen. Und sobald das Holz hineingeworfen war, wurde das Wasser süß. Es verlor seine Bitterkeit und ward brauchbar und trinkbar für das Volk Gottes1. Ebenso ist auch die Seele, die den Wein der Schlange getrunken, bitter, deren bitteren Natur ähnlich und Sünderin geworden. Deshalb wirft Gott das Holz des Lebens in die bittere Quelle des Herzens. Sie verliert ihre Bitterkeit, wird mit dem Geiste Christi vermischt und wird süß. So ist sie brauchbar geworden und taugt für den Dienst ihres Herrn. Denn sie ist ein Geist, mit Fleisch bekleidet. Preis sei dem, der unsere Bitterkeit in die Süße und Liebe des Geistes wandelt! Wehe aber jenem, in den das Holz des Lebens nicht geworfen worden! Er kann zu keiner rechten Umwandlung kommen.
Exod. 15, 23. 25; Judith 5, 15; Ekkli. 38, 5 [= Ekklisiastikus = Sirach]. ↩
