52.
Die Verfluchten [die Juden] schnaubten mit ihrer Nase 1 vor ihrem ehrfurchtgebietenden Gotte. Der Prophet schämt sich, ihre Unverschämtheit so zu erzählen, wie sie tatsächlich war 2 Schamhaft berichtet Ezechiel ihre Unverschämtheiten. Weil sie von einem Schamhaften erzählt werden, darum werden sie auch nur geschämig berichtet. Während in ihrem Munde das Heilige geschändet wurde, wurden im Munde der Reinen 3 sogar ihre Schmutzereien rein. Sie schlachteten die Propheten wie fehlerlose Lämmer ab. S. 41 Ärzte kamen zu ihnen, sie aber wurden denselben zu Schlächtern.
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Statt bachjoreh [„bei seinem [Gottes] Anblick“] ist banchîreh [vgl. Ezech. 8,19 ed. Lee] zu lesen und wie oben zu übersetzen. ↩
Ezech. 8, 17 [= 8,19 Peschito ed. Lee] gehört zu den correctiones scribarum. Nach rabbinischer Überlieferung hätten die Masoreten ein ursprüngliches appi [„meine [Gottes] Nase“] in appam [„ihre Nase[n]] aus Schicklichkeitsgründen geändert. Man nimmt an, die Masoreten hätton zemura = crepitus ventris aufgefaßt und die Stelle im Sinne von : crepitus ventris foetorem dederunt in nares meas [Dei] verstanden, welche Auffassung, wie Knabenbauer in seinem Kommentar richtig bemerkt, besser als jede andere in den Kontext paßt. Da aber das „in nares meas i. e. Dei“ den Masoreton zu graß erschien, änderten sie das Suffix und erhielten dann die Abschwächung: „in nares suas“. Davon scheint Ephräm Kunde gehabt zu haben, wenigstens bis zu einem gewissem Grade ; er schreibt jedoch die Abschwächung dem Propheten selbst zu. Jetzt übersetzt man die Stelle gewöhnlich im Hinblick auf eine Kultsitte der Perser und Sabier: „Nun siehe, wie sie den Reiserbüschel an ihre Nase halten.“ Vgl Schmalzl, Das Buch Ezechiel 1905 S. 94. ↩
der Propheten ↩
