4.
Du bist verständig genug, um diesen Ausführungen zu entnehmen, welchen Ruhm sich unser Lucinus erworben hat, der sein Ohr verschlossen hielt, um kein Bluturteil zu vernehmen. 1 Er verdient aber auch dafür Anerkennung, daß er seine Habe unter die Armen austeilte, damit seine Gerechtigkeit bleibe in alle Ewigkeit. 2 Seine Freigebigkeit beschränkte sich nicht auf seine engere Heimat. An die Kirchen zu Jerusalem und zu Alexandrien sandte er so viel Gold, daß zahlreiche Notleidende Hilfe fanden. Während viele gerade dieser Freigebigkeit Bewunderung und Anerkennung zollen, möchte ich vor allem seine Vorliebe und seinen Eifer für die Hl. Schrift rühmend hervorheben. Wie weit sein Verlangen nach meinen Schriften ging, zeigt folgender Vorgang. In unserer Provinz herrscht ein Mangel an Schreibern, die der lateinischen Sprache kundig sind. Da schickte er sechs Abschreiber und ließ sie alles kopieren, was ich seit meiner Jugend bis auf den heutigen Tag diktiert habe. Dies geschah nicht etwa, um mich zu ehren, der ich der unbedeutendste und geringste aller Christen bin 3 und in Erkenntnis meiner Sündhaftigkeit zwischen den Felsen in Bethlehems Umgebung wohne. Die Ehre galt Christus, der sich in seinen Dienern verherrlicht und den Aposteln die Verheißung gab: „Wer euch aufnimmt, nimmt mich S. b63 auf. Wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.“ 4
