1.
Von alters her pflegen sich die Völker des Orients in gegenseitigen Kämpfen zu zerfleischen. Auch heute zerreißt der Orient das unzertrennte, von oben bis unten S. b82 gewebte Kleid des Herrn in viele Stücke. 1 Füchse zerstören den Weinberg Christi. 2 Es ist daher inmitten zerlöcherter Zisternen, die kein Wasser fassen können, 3 schwer zu entscheiden, wo der versiegelte Quell, wo der verschlossene Garten zu suchen ist. 4 Deshalb glaubte ich mir beim Stuhle Petri als dem vom Apostel gerühmten Sitz des Glaubens 5 Rats erholen zu müssen. So bitte ich denn dort um die Nahrung für meine Seele, wo ich vor Jahren das Kleid Christi empfangen habe. 6 Weder die Weite des Meeres noch die großen Länderstrecken, die uns trennen, konnten mich davon abbringen, nach der kostbaren Perle Umschau zu halten. 7 Wo ein Aas ist, da versammeln sich die Adler. 8 Nachdem eine ungeratene Nachkommenschaft das väterliche Erbe verschleudert hat, 9 wird bei Euch allein das Besitztum der Väter unversehrt bewahrt. Bei Euch bringt die Erde auf fruchtbarem Boden ein reines Samenkorn Christi in hundertfältiger Frucht hervor. 10 Hier aber entartet das der Furche anvertraute Getreide zu Lolch und Unkraut. Jetzt geht im Abendlande die Sonne der Gerechtigkeit auf. Im Orient aber hat Luzifer, der einst gestürzte, seinen Thron über den Sternen errichtet. 11 Ihr seid das Licht der Welt und das Salz der Erde; 12 Ihr seid die goldenen und silbernen Gefäße. Hier sind nur irdene und hölzerne Gefäße, welche der eisernen Rute und dem ewigen Feuer entgegenharren. 13
Joh. 19, 23. ↩
Hohel. 2, 15. ↩
Jer. 2, 13. ↩
Hohel. 4, 12. ↩
Röm. 1, 8. ↩
Hieronymus hatte zu Rom wahrscheinlich unter Papst Liberius (352—366) die Taufe empfangen. Mit Stolz nennt er, der Dalmatiner, sich deshalb einen „homo Romanus“ c. 3 f. ↩
Matth. 13, 46. ↩
Ebd. 24, 28; Luk. 17, 37. ↩
Luk. 15, 13. ↩
Luk. 8, 8. ↩
Is. 14, 12 ff. ↩
Matth. 5, 13 f. ↩
2 Tim. 2, 20; Offenb. 2, 27. ↩
