21. Cornelius. (251 – 253)
(Anf. März 251—M. Juni 253.)1 S. 367
Die länger als ein Jahr dauernde Sedisvacanz nach dem Tode Fabians war durch die überaus heftige und grausame decianische Verfolgung verursacht. Als nun diese nachließ und Cornelius von 16 in Rom anwesenden Bischöfen unter Zustimmung des römischen Klerus und Volkes zum Papste erwählt wurde, erstand in dem römischen Priester Novatian, welcher schon während der Sedisvacanz eine hervorragende Rolle spielte und sich wohl deßhalb mit der Hoffnung auf die päpstliche Würde schmeichelte, ein fast ebenso gefährlicher Verfolger der Kirche, da er, noch von von dem aus Afrika nach Rom angekommenen Novatus aufgereizt und von einigen Confessores unterstützt, sich zum Gegenpapste ordiniren ließ. Dieses Novatianische Schisma, sowie die Frage, wie die zahlreichen Gefallenen der letzten Verfolgung zu behandeln seien, ist das Hauptthema der häufigen Correspondenz zwischen dem Papste und dem heil. Cyprian, Bischof von Carthago; wir besitzen von derselben zwei Briefe des Papstes an Cyprian (49. u. 50) 2und neun Briefe Cyprians an den Papst (44. 45. 48. 51. 52. 57. 59 u. 60), deren Text in unserer Bibliothek der K.-V. andererseits übersetzt erscheint. Ausserdem S. 368 hat uns Eusebius (H. E. 1. VI. c. 43.) mehrere bedeutende Fragmente eines Briefes aufbewahrt, welche der Papst über das Novatianische Schisma an Fabius, Bischof von Antiochien, gerichtet hat. Endlich wissen wir von einer von Cornelius in Rom über das Schisma des Novatian und die Gefallenen abgehaltenen Synode. — Was ihm sonst noch an Schriften beigelegr wurde, nemlich ein Schreiben an den Erzbischof Lupicinus von Vienne und eines an Cyprian wegen der Ketzertaufe, ist so wenig von ihm, wie die zwei ihm von Pseudoisidor unterschobenen Briefe; endlich führt Gratian nebst vier aus Pseudoisidor entlehnten Decreten noch ein fünftes unechtes Dekret an. S. 369
