30. Marcellus. (307 – 309)
(v. 24. Mai [?] 307 — † 15. Jan. 309.) 1 S. 501
Die schon unter Marcellinus von Diocletian begonnene überaus heftige Christenverfolgung wüthete auch unter seinem Nachfolger Cäsar Severus in Africa und Italien fort; erst Maxentius, welcher gegen Ende des J. 306 Diesem folgte, stellte im Occidente wenigstens die blutige Verfolgung ein, so daß nun erst nach dreijähriger Vakanz des römischen Bischofsstuhles es möglich war, einen Papst zu wählen. Marcellus suchte vor Allem die durch die schreckliche Verfolgung der Kirche Roms geschlagenen Wunden wiederherzustellen, kam aber auch alsbald in heftigen Widerspruch mit den vielen Gefallenen, die jetzt, nachdem die Schrecken der Verfolgung aufhörten, zur Kirche zurückkehrten, aber zum Theile die ihnen auferlegte Buße nicht leisten wollten; die von denselben verübten Greuel sind in einem vom Papste Damasus auf Marcellus verfaßten Epitaphium beschrieben, das als das einzige echte Document über Marcellus hier aufgenommen ist. — Denn die zwei in Pseudoisidors Sammlung enthaltenen Briefe sind entschieden apokryph, wie auch ein von Gratian ausser den fünf den pseudoifidorischen Briefen entlehnten aufgenommenes Decret. S. 502
Sein Gedächtnißtag ist der 16. Januar. ↩
