10.
Wir sollen die Reinigkeit im Herrn lieben, der in den Reinen wohnt. Und von den Unreinen sagt er: „Ihr Wurm stirbt nicht und das Feuer erlischt nicht, und sie werden ein S. 223 Schauspiel werden für alle Lebendigen.“1 Und der Reine soll alle Lasten der Sünden vom Geiste und Leibe abschütteln, damit er sagen kann: Es kommt der Fürst dieser sündigen Welt und in mir findet er keinen Rest der Sünden, sondern Christus ist in mir gemäß dem Evangelium des Lebens, welcher mich wieder erneuert hat durch aufrichtiges Bekenntniß und durch die Thränen der Buße und durch Mitleid gegen die Armen mit allen tugendhaften Sitten geschmückt zum Wohlgefallen Gottes, um Arbeiter zu sein des Weinberges der Wahrheit im Anfang des Glaubens und der rechten Sitten, wodurch er über die Erde sich erhebt und tugendhaft wird. Und beim Austritt aus der Welt führt er mit sich alle Gerechtigkeit, die Unschuld der Kindheit, die Makellosigkeit des Kindesalters, die Unbeflecktheit der Jugend, die Reinigkeit des Greisenalters, Jeder je nach dem Alter alle Tugend vollbringend, und Lohn werden erhalten nach den Mühen eines Jeden von dem Herrn Aller die Arbeiter des gläubigen Weinbergs nach der Veränderung der Zeiten, als Helfer zur himmlischen Berufung, welche die Mutter von uns Allen ist, wo auch vorher aufgehäuft wurden die Schätze der Tugenden für die Guten, wo unsere Hoffnung befestigt ist, die unsterbliche Seligkeit, unermeßliches Vergnügen, unendliche Freuden, unaufhörliche Güter im Besitze Christi, übereinstimmende Freude für die Himmlischen und Irdischen, die Seligkeit im Ruhme Christi durch Mitwirkung mit den gütigen Wohlthaten der reinen Liebe, welche uns eingeführt hat zur Kindschaft des Vaters und in die Sorge des heiligen Geistes und zum Erbe seines Reiches. Hienieden hat er gerechtfertigt und dort, mit der Krone auf dem Haupte gekrönt, verherrlicht er in den göttlichen Festen, immer in Freuden in den unermeßlichen Gütern der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Ihr gebührt Ruhm, Herrschaft und Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
[Jes 66,24]. ↩
