Fünftes Kapitel. Britannien und Armorika fallen von den Römern ab.
1. Dieses führte Konstans in Iberien aus, kehrte dann zu seinem Vater, Konstantinus, zurück, und führte den Verinianus und Didymus1 mit sich, den Uebergang aus Gallien nach Iberien ließ er durch den zurück gelassenen Feldherrn Gerontius mit den Gallischen Soldaten bewachen, obgleich die Heere in Iberien sichs ausbaten, daß dieser Posten, nach der Gewohnheit, ihnen anvertraut, und die Sicherheit des Landes nicht Fremden aufgetragen würde. 2. So bald Verinianus und Didymus vor den Kaiser geführt wurden, ließ er sie alsbald hinrichten, und schickte seinen Sohn nach Iberien mit dem Feldherrn Justus, den er ihm mitgab, zurück. 3. Darüber aufgebracht, zog Gerontius die Soldaten des Landes an sich, und erweckte die Barbaren in Gallien zum Aufruhr gegen den Konstantin, 4. der ihnen nicht widerstehen S. 206 konnte, weil seine größte Macht in Iberien war. Da nun die überrheinischen Barbaren alles nach Willkühr anfielen, so nöthigten sie dadurch die Einwohner der Insel Britannien und einige Völker Galliens, von dem römischen Reiche abzufallen, nach ihrer Weise zu leben, und den Gesetzen Roms nicht mehr zu gehorchen. 5. Die Britannier bewaffneten sich also, stritten selbst für sich, und befreiten ihre Städte von dem Angriffe der Barbaren. Ganz Armorika2 und andere gallische Provinzen ahmten den Britanniern nach, befreiten sich auf die nämliche Art, vertrieben die römischen Obrigkeiten, und gaben sich eine eigene Verfassung, nach ihrem Gutdünken.
