5.
Darauf zogen jene beiden Großen mit hundert Reitern und zweihundert Fußsoldaten (paig) aus, riefen vor sich den Bischof Dausâ, den Chorbischof Mârjahb, die Priester, Diakone, den Bund und die gläubigen, S. 112 ihnen anhängenden Laien und redeten so hinterlistig zu ihnen. Es waren aber gegen dreihundert Personen. Man führte sie auf den Berg, namens Mâsabadân1, zu einem Dorfe namens Geftâ und stellte sie außerhalb des Dorfes auf. Da offenbarte jener bittere Blutvergießer, der Môpêt Adarfarr seine Hinterlist, zeigte seine Verschlagenheit und sprach: „Wisset, der König befahl, daß ihr hier alle niedergemacht werden sollt, weil ihr ihn täglich schmäht und die Götter der Perser lästert. Wenn ihr aber jetzt unserem Rate gehorcht, so sollt ihr leben und gerettet werden Tuet den Willen des Königs, betet Sonne und Mond an, lasset die Religion des Kaisers und ergreift die Religion Schâpûrs, des Königs der Könige. Denn ihr seid seine Knechte, und er ist euer Herr. Wenn ihr hierin gehorcht, so habe ich die Vollmacht, euch in diesen reichen und fetten Dörfern zu lassen und in dieser Gegend, die, wie eure Augen sehen, mit Weinstöcken, Reben und Palmen bepflanzt ist. Auch gibt er euch allen Geschenke und Gaben, wie ihr von mir begehrt. Wenn ihr aber dem Befehl des Königs nicht gehorcht, so wisset, daß ihr heute durch das Schwert sterbet und daß gemäß seinem Urteil keiner von euch am Leben bleibt."
Das Land der Μασσαβάται, südöstl. von Holwan in Medien. ↩
