6.
Laut sprach der mutige Dausâ: „O Volk, das im Blute des eigenen Landes schwimmt und wiederum im Blute der Länder sich wälzt. Sieh, du tötest die Eigenen und tötest die Fremden; du mordest die Einheimischen und mordest die Einwanderer. Was habt ihr für einen Nutzen und womit werdet ihr euch verteidigen? Sieh, in Gerechtigkeit ist eure Rache aufgeschrieben; das Urteil ist über euch ergangen und wird nicht vergessen. Ihr wurdet viel befleckt mit dem Blute der Zeugen des Ostens und seid besprengt mit dem Blute der Zeugen des Westens, so daß auch unser heiliges Zeugenblut eure Handschrift zugleich mit dem siegreichen Blute der heiligen Zeugen, das ihr vergossen habt, besiegelt. Das Geheimnis der Hinterlist, das ihr uns enthüllt, ist uns heimliche Freude, und der Befehl des Bösen, den S. 113 ihr uns zeigtet, ist uns offenes Frohlocken. Somit sind wir nicht gefangen und unserer Heimat entrissen, noch in der Fremde gestorben, noch sterben wir als Gefangene. Wer wird uns töten? Er bleibe nicht stehen und zögere nicht. Wer mordet uns? Er zaudere nicht. Einer ist unser aller Gott, der uns um unserer Sünden willen in eure Hände gegeben. Jetzt hat er sich unser erbarmt und sich mit uns versöhnt; deshalb sterben wir heute von eurer Hand. Ferne sei es uns, Sonne und Mond, das Werk seiner Hände, anzubeten und den Willen eures die Menschen verzehrenden Königs zu tun. Wir sind stark in unserem Glauben; unseren wahren Gott, den auch der Kaiser anbetet, beten wir an, und an ihn glauben wir. Wir gehen in Lob und Seligpreisung an den uns bestimmten Ort. Aber wehe euch Unreinen und Verworfenen, die ihr den Orient durch jene eure gottlose Lehre verführtet. Rasch zerstört sie Gott in euch, verdirbt euch in ihr, vernichtet euren Trug und vertilgt eure Lüge aus dem ganzen Orient. Wisse, daß wir alle in dieser festen Gesinnung, die ich bekannt, beharren. Tue nun, was dir befohlen ist, ohne Zögern.“ Da befahl er seinen Soldaten, je fünfzig Männer und Frauen wegzuführen und niederzumachen, so daß die Zahl auf zweihundertfünfundsiebenzig stieg. Fünfundzwanzig Männer und Frauen wurden aus Angst schwach und beteten die Sonne an. Sie wurden dort bis auf den heutigen Tag angesiedelt.
