Kap. 23. Pachomius zerstört ein zu prächtig errichtetes Gebetshaus wieder.
Der heilige Pachomius erbaute in diesem Kloster ein Gebetshaus und brachte in wohlberechneter Weise Säulen und Pfeiler aus Ziegelsteinen an; und er freute sich an dem Werk, soweit er es schön aufgerichtet hatte. Da bedachte er, man dürfe der Hände Werk nicht bewundern und sich nicht erfreuen an der Schönheit der eigenen Gebäude. Deshalb nahm er, als der Bau noch ganz neu war, Stricke, band sie an den Pfeilern fest und befahl den Brüdern, mit aller Kraft zu ziehen, bis sie niederstürzten und häßlich geworden waren. Und er ergriff das Wort und begann zu reden: „Streitet nicht auch ihr, meine Brüder, wie ihr das Werk eurer Hände möglichst prächtig schmückt! Betet lieber, daß eure Werke durch die Gnade des Heiligen Geistes unverletzlich bleiben, damit nicht euer Sinn durch das Lob, das der KunstS. 847gespendet wird, strauchle und eine Beute des Teufels werde. Denn seine Listen sind mannigfach.“
