1.
In den letzten Zeiten aber, da die Fülle der Zeit der Freiheit kam, wusch das Wort persönlich den S. 398Schmutz der Tochter Sions ab1 , indem es mit eigenen Händen seinen Jüngern die Füße wusch2 . Denn das ist das Ende des menschlichen Geschlechtes, das Gott zum Erbe hat, daß, wie im Anfang wir durch die ersten Menschen alle in die Knechtschaft gebracht wurden durch die Schuld des Todes, so jetzt am Ende der Zeit durch den letzten Menschen alle, die von Anfang an seine Schüler waren, gereinigt und abgewaschen von der Todesschuld, in das Leben Gottes eintreten. Denn der den Jüngern die Füße wusch, reinigte den ganzen Körper und machte ihn sauber. Deshalb reichte er ihnen auch als sie bei Tische lagen3 , Speise, um anzudeuten, daß er gekommen sei, um denen, die auf der Erde daniederlagen, das Leben zu bringen. So sagt Jeremias; „Es erinnerte sich der Herr, der Heilige Israels, seiner Toten, die vorher eingeschlafen waren im Land des Begrabens; und er stieg zu ihnen hinab, um ihnen sein Heil zu verkünden und sie zu retten“4 . Deswegen waren auch die Augen der Jünger beschwert, als Christus zum Leiden kam5 , und als der Herr sie schlafend fand, ließ er sie zunächst dabei6 , um die Geduld Gottes bei dem Schlaf der Menschen anzuzeigen; als er aber das zweitemal kam, weckte er sie7 und richtete sie auf, um anzuzeigen, daß sein Leiden die Auferweckung der schlafenden Schüler ist, deretwegen er auch „hinabstieg in das Untere der Erde“8 , um das Unfertige der Schöpfung mit seinen Augen zu sehen, wovon er auch zu seinen Jüngern sprach: „Viele Propheten und Gerechte wünschten zu sehen und zu hören, was ihr sehet und höret“9 .
