1.
In seiner Größe also können wir Gott nicht erkennen, denn unmöglich ist es, den Vater zu messen. In seiner Liebe aber, die uns durch das Wort zu Gott hinführt, werden wir, wenn wir ihm gehorchen, immer besser verstehen, daß Gott so groß ist und durch sich selbst alles beschlossen, erwählt und ausgeschmückt hat und alles umfängt. Somit auch diese Welt hienieden. Und unter dem, was von ihm umfaßt wird, sind auch wir erschaffen. Hierüber sagt die Schrift: „Und es bildete Gott den Menschen, indem er den Schlamm der Erde nahm, und er hauchte in sein Antlitz den Hauch des Lebens“1 . Die Engel also haben uns nicht gemacht, noch gebildet, noch konnten sie uns nach dem Bilde Gottes machen, noch irgend ein anderer außer dem Worte des Herrn, noch irgend eine Kraft, die von dem Vater des Weltalls weit entfernt war. Auch bedurfte Gott keiner solchen Hilfe, um das zu machen, was er bei sich beschlossen hatte, gleich als ob er selbst keine Hände hätte. Denn immer ist bei ihm das Wort und die Weisheit, der Sohn und der Geist, durch die und in denen er alles aus freiem Willen und Entschluß geschaffen hat. Zu ihnen spricht er auch: „Laßt uns den S. 384Menschen machen nach unserm Bild und Gleichnis“2 , indem er aus sich selbst die Substanz der Geschöpfe und ihre Idee und ihre schöne reale Gestalt hernahm.
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