1.
Die ungestüme Frau im Evangelium fand schließlich doch noch Erhörung, 1 und der Freund erhielt vom Freunde, der sich bereits mit seinen Sklaven hinter verschlossenen Türen gesichert hatte, sogar mitten in der Nacht die erbetenen Brote. 2 Der Herr selbst, über den keine feindliche Macht Gewalt hat, läßt sich durch Bitten des Zöllners erweichen. 3 Die Stadt Ninive, ihrer Sünde wegen bereits dem Untergange geweiht, rettete sich durch ihr reumütiges Bittgebet. 4 Warum mag ich wohl so weit ausholen? Du, der Große, sollst den Kleinen nicht verachten. Du, der reiche Hirte, sollst das kranke Schäflein nicht zurückstoßen. Christus hat den Schächer vom Kreuze ins Paradies geleitet. 5 Um zu zeigen, daß die Bekehrung nie zu spät kommt, 6 wurde aus der Strafe für den begangenen Mord ein verdienstvolles Martyrium. Christus schloß den verlorenen Sohn bei seiner Heimkehr freudig in die Arme. 7 Neunundneunzig gesunde Schafe ließ er im Stiche, damit das eine verirrte Schäflein auf den Schultern des guten Hirten heimfinde. 8 Paulus, ursprünglich ein Verfolger der Kirche, S. b89 wird zum Glaubensboten. Blindheit schlägt sein leibliches Auge, damit es in seinem Innern um so heller werde. Er, der die Diener Christi gefesselt vor den Hohen Rat der Juden zu bringen pflegte, rühmt sich später selbst der Fesseln Christi. 9
