3.
Damit will ich Dich, dessen Eifer für die Hl. Schrift ja größer ist als der meinige, nicht zum Schreiben anregen. Du sollst nur auf jene, die über mich herfallen, in diesem Sinne einwirken. Als Männer der Wissenschaft, die sich auf ihr Wissen etwas einbilden, mögen sie mich belehren, statt mich zu tadeln. Wenn sie eine Gegenschrift herausgeben, dann wird mein Werk, verglichen mit dem ihrigen, viel leichter verblassen. Lies, bitte, die Worte des Apostels und überlege sie reiflich! Dann wirst Du finden, daß ich, um böswilligen Verleumdungen aus dem Wege zu gehen, gegen den Willen des Apostels den Verheirateten schon viel zu weit entgegengekommen bin. Origenes, 1 Dionysius, 2 Pierius, 3 Eusebius von Caesarea, 4 Didymus 5 und Apollinaris 6 haben diesen Brief ausführlich erklärt. Wo Pierius die Worte des Apostels prüft, um ihren Sinn klarzustellen, da macht er bei der Erklärung der Stelle: „Ich will aber, daß alle so seien wie ich,“ 7 den Zusatz: S. b113 „Mit diesen Worten befiehlt Paulus geradezu den Zölibat.“ Habe ich etwa eine solche Forderung aufgestellt? Wo liegt in meinen Ausführungen die Härte? Alles, was ich geschrieben habe, ist im Vergleiche zu diesem Satze äußerst milde. Wälze einmal die Kommentare der eben genannten Autoren und durchstöbere die Bibliotheken der Kirchen, dann wirst Du schnelleren Schrittes zum gewünschten Ergebnis kommen.
Kommentare des Origenes zu den Korintherbriefen werden sonst nirgendwo erwähnt, wohl aber Homilien zum 2. Korintherbrief. Bardenhewer hält dies für eine Verwechslung mit dem 1 Brief an die Korinther (B. II 138. 149). ↩
Über einen Kommentar des Dionysius von Alexandrien († 264) zu Paulus ist nichts bekannt (B. II 211). ↩
Pierius war Priester unter dem Bischof Theonas von Alexandra (281—300) und lehrte an der Katechetenschule. Von seinen Schriften, meist Predigten, existieren nur kleine Reste. Er vertrat die Präexistenz der Seelen und lehrte subordinatianisch vom Hl. Geiste (B. II 234 ff.). ↩
Kommentare des Eusebius zu Paulus lassen sich sonst nicht nachweisen (B. III 255). ↩
Hieronymus hat uns einige Stellen aus dem Kommentar des Didymus zum 1. Korintherbriefe erhalten (B. III 109). ↩
Der einschlägige Kommentar des Apollinaris ging verloren (B. III 286 f.). ↩
1 Kor. 7, 7. ↩
