7.
Deiner Güte verdanke ich die zwei Mäntelchen und den Überwurf, welche ich für mich gebrauchen oder an Mönche verschenken soll. Als Gegengabe schenke ich Dir und Deiner Schwester vier Bußkleider, ein Sinnbild der Armut und der täglichen Buße, wie sie sich für die von Euch gewählte Lebensweise schicken. Auch eine Handschrift füge ich bei, nämlich die zehn Gesichte des S. b383 Propheten Isaias, deren Inhalt überaus dunkel ist. 1 Ich habe sie vor kurzem nach der geschichtlichen Seite hin erklärt. So oft Dir meine Schriften unter die Augen kommen, mögen sie Dich an einen ergebenen Freund erinnern und Dich mahnen, die Vorbereitungen zur Seefahrt zu treffen, welche Du für kurze Zeit hinausgeschoben hast! Freilich des Menschen Weg hängt nicht von ihm selbst ab, sondern der Herr leitet seine Schritte. 2 Sollte, was der Himmel verhüten möge, ein Hindernis eintreten, dann habe ich nur den einen Wunsch, des Raumes Weite möge nicht trennen, was die Liebe zusammengefügt. Ein ständiger gegenseitiger Briefwechsel möge mich die Gegenwart meines geliebten Lucinus fühlen lassen, auch wenn er abwesend ist!
