1.
Dem wahrhaft heiligen Herrn und ehrwürdigen Bischof Augustinus entbietet Hieronymus Heil im Herrn.
Du richtest Brief auf Brief an mich mit der ständigen Bitte um Antwort auf einen Deiner Briefe, von dem ich Dir bereits mitteilte, daß mir der Diakon Sisinnius hiervon eine Abschrift überbracht hat, in der Deine Unterschrift fehlt. Wie Du bemerkst, hast Du ihn zuerst dem Bruder Profuturus, dann einem anderen für mich ausgehändigt. Denn inzwischen habe Profuturus, der zum Bischof eingesetzt wurde, von der Reise Abstand genommen, um bald darauf zu sterben. Der andere aber, dessen Namen Du verschweigst, habe aus Furcht vor den Gefahren des Meeres seine Reisepläne aufgegeben. 1 Unter diesen Umständen kann ich mich nicht genug darüber wundern, daß bewußter Brief, wie man erzählt, in Rom und in Italien in aller Hände ist; einzig bei mir, dem eigentlichen Empfänger, ist er nicht ein getroffen. Ich bin um so mehr erstaunt, als der erwähnte Bruder Sisinnius mir erzählte, daß er den Brief nicht in Afrika, nicht etwa bei Dir, sondern auf einer kleinen Insel der Adria, zusammen mit einer Reihe anderer Arbeiten von Dir, vor etwa fünf Jahren gefunden habe.
Grützmacher (III 126) und Cavallera (I 301) schließen aus dieser Bemerkung auf einen weiteren, verlorengegangenen Brief Augustins. ↩
